Montforter Zwischentöne in Feldkirch: Glauben – zwischen Zweifel und Offenbarung

3 Herren mit Heiligenschein, Folkert Uhde , Edgar Eller , Joachim Gögl © Dietmar Mathis

Nach „anfangen“ und „streiten“ kommt nun „glauben“.

„Enden“ wäre auch schön gewesen!
Von 12. bis 29. November 2015 geht es in Feldkirch bei den Montforter Zwischentönen nun um „Stille, Verbundenheit und Dialog“.

Es wird also ganz schön philosophisch und spirituell – sowohl musikalisch, als auch theoretisch.

Und das Thema „glauben“ passt zur Stadt, ist sie doch Bischofssitz und Standort des buddhistischen Klosters Letzehof. Nicht zuletzt sei dieses Thema „in Reaktion auf die bedrückende Aktualität in der politischen Gegenwart gewählt worden“, so die Programmgestalter.

 

Balthasar Streiff, Foto © Hadwig Fink - kekinwien.at

Balthasar Streiff, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

 

„Wer nicht zweifelt, ist gefährlich!“ 

(Ein jüdischer Rabbiner zu seinem islamischen Glaubensbruder auf einer Konferenz.)

Es fängt schon gut an! Mit „ genialen Zweiflerinnen und Zweiflern in der Geschichte des Nachdenkens“ und mit der „philosophischen Skepsis als einer Form der Lebenskunst“ beschäftigen sich der Philosophieprofessor Andreas Urs Sommer gemeinsam mit dem „wohl größten Alphornvirtuosen“ Balthasar Streiff an einem Abend mit dem Titel „eine kurze Geschichte des Zweifels und: eine kleine Nachmusik“ samt Ausklang im Foyer des Montforthauses.

 

Ganahl Steg einmal anders ...  Detail aus dem Programmfolder, Foto © Hadwig Fink - kekinwien.at

Ganahl Steg einmal anders … Detail aus dem Programmfolder, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at


Frage – Zeichen: eine Kapelle für 30 Sekunden

Im Zentrum der Schau stehen spirituelle Bewegungen, die in allen Weltreligionen entstanden sind. Die Wege zu dieser Erfahrung kann man bei den Montforter Zwischentönen auch mit zwei optisch sehr spannenden Programmpunkten beschreiten.

Die Brückeninstallation „Frage – Zeichen: Kapelle für 30 Sekunden, eine Brücke über den Glauben, den Zweifel und die Ill“ ist eine davon. Der Ganahlsteg liegt sehr idyllisch am Beginn einer Schlucht am Rande der Altstadt zwischen Felsen, direkt an einer alten Fabrik, jetzt Wohnhaus, und dem Wasserwerk Hochwuhr, bei dem es sehr laut werden kann, wenn die Schleuse geöffnet wird. Dieser Steg wird von Rose Eppel (Ausstellungsdesignerin) und Alex Valde (Experte für temporäre Räume) neu inszeniert.

Denke scharf nach ...  aus Programmfolder, Foto © Hadwig Fink - kekinwien.at

Denke scharf nach … aus Programmfolder, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

 

Die zweite Chance sich neuen Erfahrungen zu stellen bietet die Lichtmeditation „Silent Swing – Raum der Stille“ für eine „Begegnung mit sich selbst.“

Erwin Redl, dessen kinetische Skulpturen hier kaum bekannt sind, schafft einen Gebets- und Meditationsraum für „Gläubige, Zweifler und Ungläubige“, ein Ruheraum mitten in der Stadt. Aber nur am 26. und 27. November 2015!

Beispiel einer Arbeit von Erwin Redl: hier die Lichtinstallation in Lille, Frankreich „Fade Lille, 2004“, aus dem Programmfolder, Foto © Hadwig Fink - kekinwien.at

Beispiel einer Arbeit von Erwin Redl: hier die Lichtinstallation in Lille, Frankreich „Fade Lille, 2004“, aus dem Programmfolder, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

 

Feldkirch, aus dem Programmfolder, Foto © Hadwig Fink - kekinwien.at

Feldkirch, aus dem Programmfolder, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

 

16 Meditationen von überirdischer Schönheit

Am ersten Adventsonntag kann man beim Programm „CREDO – sechs Konzerte und zehn Begegnungen mit Mystikerinnen und Mystikern“ einen ganzen Tag lang eintauchen in die Welt der Musik und Spiritualität, die Welt der Mystiker_innen und der Stille.

Man kann sich entweder theoretisch mit ihnen auseinandersetzen oder einfach im Montforthaus zwischendurch im „Raum der Stille“ verweilen. Man kann aber auch einen Spaziergang über die Brücke der „temporären Kapelle für 30 Sekunden“ zur Barockkapelle des Musikkonservatoriums machen. Dort werden von 6.00 Uhr bis 21.00 Uhr im Rhythmus der mönchischen Stundengebete „16 Meditationen von überirdischer Schönheit“, die Rosenkranz- oder Mysteriensonaten, eine der großen Violinzyklen der Weltliteratur von Heinrich Ignaz Franz Biber gespielt.

Sehr anspruchsvoll, diese „Kontemplatationen über das Leben der Mutter Gottes“ und sicher ein Highlight für alle, denn auch Ungläubige wie ich lieben Kirchenmusik, vor allem wenn sie von Musiker_innen wie Midori Seiler und Chrsitan Rieger gespielt wird.

Teresa von Ávila, Foto © Hadwig Fink - kekinwien.at

Teresa von Ávila, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

 

Ein wenig Theorie dazwischen tut sicher gut.

Damit man spirituell nicht ganz wegfliegt, gibt es auch theoretische Diskurse. Diesmal geht es um bedeutende Mystiker und Mystikerinnen, wie z.B. Teresa von Ávila (1515 – 1582), aber auch Simone Weil (1909 – 1943) oder Dorothee Sölle (1929 – 2003).

Vorgestellt werden sie „von Menschen, die sich intensiv mit spiritueller Praxis und der Geschichte der Meister und Meisterinnen jenseits von Konfessionen und Kulturen beschäftigt haben“.

Bedienungsanleitung für den Salon Paula, Detail, Foto © Hadwig Fink - kekinwien.at

Bedienungsanleitung für den Salon Paula, Detail, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

 

Musiker_innen, Professionelle Gläubige und Zweifler zum Ausleihen.

Der Salon Paula findet wegen großer Nachfrage auch diesmal wieder statt und man kann erneut Menschen buchstäblich ausleihen.

Diesmal z.B. Tovia Ben-Chorin, Leiter vieler jüdischen Gemeinden, Mara Hildegard Brem, Äbtissin, Zekirija Sejdini, islamische Theologin und weitere Professionelle Gläubige, aber auch Musiker_innen und Musiktheoretiker_innen kommen gerne.
Wer sich zuerst meldet und/oder die originellsten Bewerbungen hat, wird auf jeden Fall einen spannenden Abend bei sich zu Hause erleben. Leider wohne ich nicht (mehr) in Feldkirch.

 

Und für Alle zum Einstimmen kommen hier ein paar Fotos von den Montforter Zwischentönen im Sommer:

Straßenmusik, Foto © Dietmar Mathis (facebook)

Straßenmusik, Foto © Dietmar Mathis (facebook)

 

Konzert im Montforthaus © Dietmar Mathis (facebook)

Konzert im Montforthaus © Dietmar Mathis (facebook)

 

"Wir gehen ins Montforthaus" © Erhard Sprenger (facebook)

„Wir gehen ins Montforthaus“ © Erhard Sprenger (facebook)

 

Feldkirch am 3.6.2015, Montforthaus Zwischentoene, Schwurgerichtssaal Landesgericht © Dietmar Mathis

Feldkirch am 3.6.2015, Montforthaus Zwischentoene, Schwurgerichtssaal Landesgericht © Dietmar Mathis

 

Feldkirch am 3.6.2015, Montforthaus Zwischentoene, Schwurgerichtssaal Landesgericht © Dietmar Mathis

Feldkirch am 3.6.2015, Montforthaus Zwischentoene, Schwurgerichtssaal Landesgericht © Dietmar Mathis

 

>>glauben<<  Zwischen Zweifel und Offenbarung

Montforthaus Feldkirch, Ganahl-Steg, Kapelle im Landeskonsveratorium sowie Küchen und Wohnzimmer der Region

Montforter Zwischentöne
Montforthaus Feldkirch GmbH
Montfortplatz 1, 6800 Feldkirch
Tel.:  +43 5522 73467
E-mail: montforthaus@feldkirch.at
web: montforthausfeldkirch.com

Die Veranstaltungen finden von 12. bis 29. November an verscheidenen Orten in Feldkirch statt. Wer immer genau informiert werden möchte, kann den Newsletter bestellen!

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