Prix Ars Electronica 2017

Goldene Nicas, Prix Ars Electronica, Eindrücke von der Gala 2014 im Brucknerhaus, Bild (c) Florian Voggeneder

Die Ars Electronica 2017 in Linz widmet sich einem brandheißen Thema!

Das Motto der Ars Electronica 2017, des Festivals für Kunst, Technologie und Gesellschaft ist heuer nicht mehr und nicht weniger als ‚AI – Das andere Ich‘. Von 7. bis 11. September 2017 wird die Stahlstadt an zwölf Orten durch 500 Veranstaltungen mit mehr als 1000 Mitwirkenden für fünf Tage lang zum Nabel der Welt. Dass du unbedingt dabei sein solltest, hat gleich mehrere Gründe …

1. AI umgibt uns. 

Es geht bei der Ars Electronica 2017 um künstliche Intelligenz, kurz als ‚AI‘ bezeichnet. Der Begriff stammt aus den 1950er Jahren, in denen sich erstmals eine eigene Forschungsdisziplin zum Thema konstituierte. 1997 besiegte übrigens der Computer ‚Deep Blue‘ Garri Kasparow beim Schach, im Jahr davor war das noch umgekehrt. Tja.Und wer einen Furby ein Jahr später zu Weihnachten unter dem Christbaum hatte: Auch dieses Spielzeug war bereits mit AI ausgestattet. Gruselig? Ein wenig.

Is it #2017 already? Time for a #nap. ??

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2. Technische Singularität und Angst

Es gibt Prognosen, die für das Jahr 2045 mit der sogenannten Technischen Singularität rechnen. Der Begriff stammt aus der Zukunftsforschung und beschreibt den Zeitpunkt, ab dem sich Maschinen durch künstliche Intelligenz selbst verbessern können. Die AI wird dann der des Menschen überlegen sein und sich selbst immer weiter entwickeln, so die Theorie.

Ha, und wir können bis dato noch nicht einmal menschliche Intelligenz ordentlich oder zumindest allgemein gültig definieren. Werden wir Menschen überflüssig? Und werden Maschinen, die wir erdacht und geschaffen haben, irgendwann über uns bestimmen anstatt dem Wohl der Menschheit zu dienen? Ich werden dann 77 Jahre alt sein und hoffentlich noch leben. Vielleicht habe ich ja schon zu viele Science Fiction Filme gesehen, aber ich finde diese Aussichten definitiv gruselig.

Mit meiner diffusen oder begründeten Angst – das wird sich weisen – bin ich jedenfalls nicht allein. ChristophThun-Hohenhstein äußerte sich anlässlich der Vienna Biennale des MAK, die sich dem Thema Roboter. Arbeit. Unsere Zukunft. widmet folgendermaßen: ‚Künstliche Intelligenz, die zu einer Superintelligenz führen könnte, macht mir Angst.‘ Dringende Empfehlung auch für die Ausstellung ‚Hello Robot. Design zwischen Mensch und Maschine bei dieser Gelegenheit!

3. Wissen ist Macht – und hilft gegen Ängste

Umso entscheidender erscheint es, sich heute, sofort und immer wieder mit dem Begriff der AI umfassend und vorausschauend zu beschäftigen. Die Ars Electronica ist auch mit ihren neuen Formaten die perfekte Gelegenheit dazu! Denn abseits von Kunst und Technik werfen die Entwicklungen viele ethisch-moralische und gesellschaftspolitische Fragen auf. Jeder Einzelne ist aufgefordert nachzudenken und aktiv am Diskurs und letztlich auch an der Gestaltung der Zukunft teilzunehmen.

Das MAK tut es schon. Die Cyberanthropologin Rahaf Harfoush tut es. Unsere Regierungen sollten es dringend tun. Die Ars Electronica tut es auf alle Fälle. Und Max Wolschlager tut es auch. Der siebzehnjährige Schüler ist einer der Preisträger des diesjährigen Festivals. Und das gibt mir Hoffnung.

rix Ars Electronica 2017, Impression of Jury Meeting, Bild (c) Ars Electronica, Martin Hieslmair

Prix Ars Electronica 2017, Impression of Jury Meeting, Bild (c) Ars Electronica, Martin Hieslmair

4. Bereits seit 1979 ist die Ars Electronica zukunftsweisend – und preisträchtig

Ich habe ja das Glück und die Ehre Max Wolschlager persönlich zu kennen. Er hat federführend mit seinen Partnern folgendes Projekt erdacht, verwirklicht und aus insgesamt 3.677 eingereichten Projekte aus 106 Ländern einen Preis dafür abgeräumt, genauer gesagt den ‚SPECIAL PRIZE in the category u19 – CREATE YOUR WORLD at the Prix Ars Electronica in 2017‘.

‚Die Toilette des Wiener Metalab ist Brennpunkt des Projekts Big Poop Data. Robert Miller, Nico Rameder, Daniel Wetzelhütter und Max Wolschlager haben das stille Örtchen mit zahlreichen Sensoren versehen und auf diese Weise Informationen rund um den Verbrauch von Klopapier und Wasser bis zur durchschnittlichen Verweildauer der ToilettenbenutzerInnen gesammelt. Big Poop Data versteht sich als kritischer Kommentar zur um sich greifenden Sammelwut hinsichtlich digitaler Daten und Plädoyer für den Schutz unserer digitalen Privatsphäre.‘ ist das Projekt auf der website des Festivals beschrieben. Und was meinte die Jury dazu: ‚… satirischer Zugang zum Thema Privacy im Internet sowie saubere technische Umsetzung.“
Kek gratuliert voller Stolz und von ganzem Herzen!

Ars Electronica 2017, Big Poop Data (c) Miller, Rameder, Wetzelhütter, Wolschlager

Ars Electronica 2017, Big Poop Data (c) Miller, Rameder, Wetzelhütter, Wolschlager

5. Die Ars Electronica 2017 als Preisträger

Das nenne ich einmal eine gute Sache! Die Ars Electronica erhält selbst einen Preis und zwar den mit mit 100.000 Euro dotierten sogenannten ‚Großen Kunstpreis‘ der UniCredit Bank Austria. ‚Der Prix Ars Electronica gilt als der Oscar der digitalen Kunst und ist international auch das Linzer Aushängeschild schlechthin. Nun erhält die Ars Electronica selber den höchst dotierten Kunstpreis Österreichs. Das ist eine Würdigung für die Pionierleistung und den innovativen Geist, der bei jeder Ars Electronica zu spüren ist. Ich gratuliere dem gesamten Team der Ars Electronica für diese Leistung.“, sagt Doris Lang-Mayerhofer. Ich erinnere mich an die allerersten Klangwolken an der Donau, die Gänsehaut damals und habe gleich wieder eine. Keke Gratulation! Es möge so weitergehen.

Fazit: Wer die Ars Electronica 2017 versäumt, ist selber schuld. Jetzt ist die Zeit, Verantwortung wahrzunehmen und die Entwicklung neuer Technologie so gestalten, dass sie für uns alle  bekömmlich bleibt. Wer noch nicht so weit ist, wird in Linz staunen, lernen und sich sehr gut unterhalten!

 

Ars Electronica 2017

www: www.aec.at
Wer mehr über die Ars Electronica wissen will, klickt hier rein bitte.
Die website liefert auch eine sehr gute Übersicht aufgeteilt in verschiedene Alterklasssen über das heurige Progamm.

wann: 7. bis 11. September 2017
wo: Die Ars Electronica 2017 findet an zwölf Orten in Linz an der Donau statt.
Tickets kaufen: online oder unter tickets@aec.at
Tickets vorreservieren: +43 699 1778 1592 von Mo bis Fr 10.00 – 16.00 Uhr
twitter: #arselectronica17, #unicreditbankaustria, #bankaustriakunstpreis, #artificialintelligence

Keker Tipp: Der Eintritt in die allgemeinen Ausstellungsflächen des OG 1 der POSTCITY und u19 CREATE YOUR WORLD ist frei!
Dieser Beitrag entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit der UniCredit Bank Austria AG.


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Dein Kommentar

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1 comment

  1. Ich hab in den vergangenen Jahren schon das Ars Electronica Festival besucht und es hat sich immer gelohnt. Am besten plant man gleich mehrere Tage ein und bleibt auch länger in Linz, es gibt so viel zu sehen und auch zu lernen. Das Thema ist dieses Jahr auch wieder sehr spannend, ich freu mich schon!