Das MAK zeigt 100 Beste Plakate des Jahres 2012 aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Vor meinem Fenster stehen vier Plakatwände des Quasi-Monopolisten Gewista. Was die Werbewirtschaft da zur Erbauung (?) meiner geneigten Augen und Verschlankung meiner Brieftasche an Werbung für Konsumgüter und Dienstleistungen plakatiert, kommt im Wettbewerb und in der Ausstellung schlicht nicht vor. Das ist der Knackpunkt: die Bewerbung.
Die Ausschreibung ist frei, jede und jeder kann zu jedem Thema sein Plakat einreichen. Auch die Auftraggeber und Werbeagenturen könnten. Die fünfköpfige Jury wählt dann innerhalb von zwei Tagen in einem zweistufigen Verfahren die Besten aus.
Aus Österreich kamen dieses Jahr zwei Preisträger. Zwei von 100 aus insgesamt 1800 Bewerbungen.
2010 reichten immerhin 30 Österreicher ein, zehn davon wurden ausgezeichnet. An der Qualität kann es also nicht liegen. Und Wien hat die größte Plakatdichte der Welt. „Die, die es sich leisten können, stellen ihre Mittelmäßigkeit zur Schau.“ kommentiert Oliver Kartak, der Professor der Klasse Grafik Design an der Angewandten, die Misere. Die Serie soll weitergeführt werden.
Dass aus der Schweiz 2012 fast so viele Preisträger kommen wie aus der Bundesrepublik Deutschland könnte auch daran liegen, dass es dort seit 90 Jahren ein Förderungsprogramm für Design gibt.
Der Trend geht dieses Jahr eindeutig in Richtung Schwarz/Weiß.
Peter Klinger, der Kurator, spricht von „Taschenspielertricks mit visuellen Überraschungen“.
Die „Schilift Hängung“ nützt den nicht sehr weitläufigen Kunstblättersaal optimal aus, nur zur den Bücherwänden hin, wird es ein bisschen eng. Reduziert auf das Wesentliche kommen die ausgestellten Siegerarbeiten wunderbar zur Geltung.
Beeindruckend und vergnüglich, was der menschliche Geist hervorzubringen vermag.
„Schau’n Sie sich das an!“ (Karl Farkas)
100 BESTE PLAKATE 11.
Deutschland Österreich Schweiz
MAK Kunstblättersaal
Stubenring 5, 1010 Wien
Tel.: 01 / 711 36-0
E-mail: office@MAK.at
website: www.MAK.at
Öffnungszeiten: Di 10.00 – 22.00 Uhr, Mi bis So 10.00 – 18.00 Uhr
Eintrittspreis: Euro 7,90; ermäßigt Euro 5,50; der Eintritt ist für Menschen bis 19 Jahre und am Di ab 18.00 Uhr gratis.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 17.2.2013.