Metrosexuell ist so over, trotzdem: Hautpflege gehört dazu.
Ich lebe epidermisch gerne teurer (sogar meine Haut macht mir Probleme), darum gibt es immer wieder pekuniäre Durststrecken, die mit Pröbchen aller Art zurückgelegt werden müssen.
Das Börserl dankt’s, die Haut nicht.
Die Wangen wie Ribiselkuchen, die Wüste Gobi auf der Stirn und die berühmte T-Zone spiegelt, als hätte ich eine Extrawurstmaske gemacht.
Das Stöhnen vor lauter Genuss beim Auftragen meiner geliebten Crème de la Crème ist schon länger her.
Doch ich halte durch, ich spare sozusagen.
Als ich samstags einen ohnehin beratungsresistenten Mitbürger zur Lederjackenjagd begleiten soll, bekomme ich auch noch einen Stresspickel im neuen P&C, denn dieser Monk untersucht jedes in Frage kommende Produkt stundenlang im überheizten und überfüllten Kaufhaus auf Kratzer, Symmetrie, hängende Fäden und Materialschwächen.
Nach drei Schwitzanfällen und sich steigerndem sozialphobischen Verhalten meinerseits, entschuldige ich mich, suche das Weite und begebe mich auf die Kärntnerstraße, um Luft zu schnappen.
Da treffe ich D, die auf meinen Stressfleck starrt, den wunden Punkt:
“OMG, Heizungsluft und Novemberkälte, aber sonst schaust gut aus!“
Die nächsten Schritte machte ich wie ein Zombie. Wie in Trance.
Was soll ich sagen. Seit diesem Samstag stöhne ich wieder.
Und das Börserl auch.
MUSIKTIPP dazu: Infinity