Kunst. Blow-Up. Antonionis Filmklassiker und die Fotografie in der Albertina

David Hemmings in Blow Up (Regie: Michelangelo Antonioni), 1966 Foto: Arthur Evans, Privatsammlung Wien, Courtesy: Neue Visionen Filmverleih GmbH

Die Albertina widmet sich Michelangelo Antonionis Kultfilm Blow-Up. Man zeigt seit 30. April und noch bis zum 17. August 2014 die Ausstellung: Blow-Up. Antonionis Filmklassiker und die Fotografie.

Im namensgebenden Film zur Ausstellung begleitet man den Modefotografen Thomas. Gelangweilt von diversen Modeshootings fotografiert er auf einem seiner Streifzüge durch die Londoner Parks heimlich ein Pärchen und wird dabei ertappt. Beim Entwickeln und Vergrößern der Fotos entdeckt er dabei scheinbar im Hintergrund einen Mord. Dieser Film ist nicht nur ein Klassiker und Kultfilm, sondern auch ein Dokument der Swinging Sixties, zeigt er doch gesellschaftliche und künstlerische Trends im damaligen London. Blow-Up beleuchtet die Welt der Fotografie, von der Modefotografie über die Sozialreportage bis hin zur abstrakten Fotografie.

David Hemmings in Blow Up (Regie: Michelangelo Antonioni), 1966 Foto: Arthur Evans, Privatsammlung Wien, Courtesy: Neue Visionen Filmverleih GmbH

Gezeigt werden Fotos, die tatsächlich auch im Film zu sehen sind, Bilder der Filmproduktion, kurze Sequenzen aus dem Film selbst, zeitgenössische Werke, die auf  Blow-Up Bezug nehmen und sogenannte Film-Stills. Es handelt sich quasi um eine visuelle Übersetzung des Films in rund 250 Fotografien. Hierfür werden Filmszenen für ein Foto extra wiederholt und halten so den Augenblick fest.

Antonioni wollte mit seinem Werk möglichst nahe an der Realität des Fotografen sein und orientierte sich dabei an David Bailey, dem Modefotografen John Cowan, David Montgomery und  Don Mc Cullin, dessen Reportagefotos und „Blow Ups“ sich im Film wiederfinden. Der Regisseur verbindet Film mit Fotografie. Großartig ästhetisch und ganz wunderbar für Menschen wie mich, die manchmal in Bilder denken. Darüberhinaus fühlte er sich auch der Bildenden Kunst verpflichtet: so stammen die Ölbilder im Film von Ian Stephenson. Auch diese finden Platz in der Ausstellung in der Albertina.

Ein Wort noch zur Ausstellungsgestaltung: ganz großartig! Alles ist völlig im Dunklen gehalten, ganz so, als ob man einen Kinosaal betritt. Die einzige Beleuchtung gilt den Werken.

Fazit: ganz großes Kino!

Für cinephile Photografen und photophile Cineasten.

Veruschka von Lehndorff mit David Hemmings in "Blow Up" (Regie: Michelangelo Antonioni), 1966 Foto: Arthur Evans, Privatsammlung Wien, Courtesy: Neue Visionen Filmverleih GmbH

  Blow-Up. Antonionis Filmklassiker und die Fotografie Albertina, Basteihalle Albertinaplatz 1, 1010 Wien Tel.: 01 / 534 83 0 E-mail: info@albertina.at homepage: www.albertina.at Öffnungszeiten: täglich 10.00 – 18.00 Uhr, Mi 10.00 – 21.00 Uhr Eintritt: Erwachsene ohne Ermäßigung Euro 11,90 Der Katalog zur Ausstellung ist um Euro 29,00 im Shop oder online erhältlich. Dauer der Ausstellung: 30. April bis 17. August 2014 Kurator: Walter Moser Kuratorenführung: 21. Mai 2014, 17.00 Uhr Keker Tipp: am 15. Mai und am 5. Juni 2014 wird Blow Up im Gartenbaukino zu sehen sein!  

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