Filmplakat von IncendiesNoch laufen in Wien zwei der besten Filme, die ich dieses Jahr gesehen habe (Teil 1):

Die Frau die singt,
2011 nominiert für den Oscar als bester Fremdsprachiger Film.

Wir hören ständig Nachrichten vom Nahen Osten, versuchen sie einzuordnen, aber ein emotionales Bild haben die meisten von uns nicht.

Den kanadischen Zwillingen Jeanne und Simon trägt die Mutter in einem rätselhaften Testament auf, ihren ihnen unbekannten Vater und Bruder im Nahen Osten zu finden.
Sie werden in einer verschachtelten Erzählung in die leidvolle Vergangenheit ihrer Herkunft hineingezogen, von der sie keine Ahnung hatten.

Basierend auf einem Theaterstück des Exil-Libanesen Wajdi Mouawadi ist es kein konkretes Land, das dargestellt wird. Immer geht es um die Unmöglichkeit über Generationen hinweg Hass, Gewalt und Vergeltung zu entkommen.
Die Geschichte ist so unglaublich und so gut erzählt, dass es besser ist vorher nicht mehr zu wissen und sich ganz in den intensiven, schockierenden und dabei unaufgeregten Film hineinziehen zu lassen.

Trotz des Themas gibt es keine spekulativen Actionszenen und billig sich anbiedernde Emotionen, der Film ist in gewisser Weise diskret.
Für danach sollte man einige Zeit einplanen, um das, was sich da filmisch großartig vor einem aufgetan hat, zu verarbeiten.

Für Cineasten und Menschen, die sich einlassen können.

Die Frau die singt (Incendies)

2010, Kanada, 133 min
Drehbuch: Denis Villeneuve, Velerie Beaugrand-Champagne
Regie: Denis Villeneuve
mit: Lubna Azabae, Melissa Desormeaux-Poulin,… 

läuft derzeit noch im Top Kino (OmU, Französisch und Arabisch)

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