Ihr wart da. Wir waren da.
Und wenn man sich an die Szenen im Gartenbaukino kurz vor Beginn eines Films erinnert, glaubt man an die fast 100.000 Besucher der heurigen Viennale.
Die freie Platzwahl sorgt übrigens dafür, dass man gut sieht, wer eine hohe Sozialkompetenz hat, und wer eher nicht: das Schild mit „Bitte nicht laufen!“ wurde nicht umsonst aufgehängt…
kekinwien gratuliert Hans Hurch und dem großartigen Team der Viennale sehr herzlich und liefert ein paar beeindruckende Zahlen und Fakten:
– über 96.900 Besucher, ein Plus zum Vorjahr,
– rund 6.500 Besucher bei der Fritz Lang Retrospektive (bis 29.11.2012 im Filmmuseum!)
– Gesamtauslastung 79,9%, auch ein Plus zum Vorjahr,
– 345 Kinovorstellungen, 114 davon ausverkauft.
Und auch wenn sich hunderte Vertreter ungezählter Medien mit dem Wiener Filmfestival beschäftigt haben, finden wir, es hätte noch mehr zur Viennale publiziert werden können.
Ein bisschen gossip gefällig?
Sir Michael Caine fluchte gar nicht gentlemanlike, als es beim Aussteigen aus der Limousine zu einer härteren Konfrontation zwischen der Autotür und seinem Schienbein kam.
Andere klingende Namen der Viennale 2012 waren etwas stiller: Marina Abramovic, Olivier Assayas, Patti Smith, Klaus Maria Brandauer, Ingrid Caven, Brillante Mendoza, Miguel Gomes, James Benning, Bertrand Bonello, Véréna Paravel, Lucien Castaing-Taylor, Hal Hartley und Pascal Bonitzer: insgesamt waren 160 RegisseurInnen und SchauspielerInnen zu Gast.
Werner Herzog und Isabelle Huppert kamen leider doch nicht nach Wien, Thomas Vinterberg schon, aber irgendwie doch nicht zur Premiere seines Films Jagten, der vom Premierenpublikum begeistert zwei Mal akklamiert wurde: ein Mal am Filmende und ein zweites Mal am Ende des Abspanns.
Apropos: es ist schön, wohltuend und wertschätzend, dass viele Menschen beim Abspann sitzen bleiben und somit die Menschen und Institutionen würdigen, die am Entstehen eines Kinofilms beteiligt sind. Wer im Leben schon das Glück hatte, einmal in den Credits eines Kinofilms seinen Namen suchen zu dürfen, weiß noch besser, was ich meine.
Und entgegen einer landläufigen Meinung werden bei der Viennale auch Preise vergeben!
WIENER FILMPREIS
Jury: Paulus Hochgatterer, Elfriede Ott, Markus Schinwald, Franz Adrian Wenzl, Susanne Wuest
Kategorie Spielfilm: „Liebe„, Michael Haneke
Kategorie Dokumentarfilm: „Meine kleine Familie“, Paul-Julien Robert
Lobende Erwähnung „Da bin ich ja ein Mörder“, Walter Manoschek
STANDARD-VIENNALE-PUBLIKUMSPREIS
Jury: Barbara Anderlič, Irmgard Fuchs, Martin Kitzberger, Hedi Kuthan, Herbert Wastl
Der Preis der Standard-Leserjury geht an einen Film, der noch keinen Verleih in Österreich hat.
„Leviatan“, Véréna Paravel, Lucien Castaing-Taylor
FIPRESCI PREIS (PREIS DER INTERNATIONALEN FILMKRITIK)
Jury: Jonathan Rosenbaum (USA), Diego Brodersen (Argentinien), Victoria Smirnova Mayzel (Russland), Alexandra Zawia (Österreich)
„Margeret“, Kenneth Lonergan
MEHRWERT-FILMPREIS DER ERSTE BANK
Jury: Ricarda Denzer, Boris Manner, Franz Schwartz
„Der Glanz des Tages“, Tizza Covi, Rainer Frimmel
Nach der Viennale ist vor der Viennale.
Und ins Kino gehen, kann man jeden Tag.