Argo-Filmplakat, Foto © Warner BrosRund um 1980 durfte man im Flugzeug rauchen, trug die gleichen Brillen wie jetzt, aber alle Männer hatten Haare auf der Brust.
Argo zeigt nach einer wahren Begebenheit vom 4.11.1979 das Schicksal von sechs US-Bürgern in Teheran, die mit Hilfe eines echten amerikanischen Helden und CIA-Agenten das Land unbeschadet verlassen konnten.

Tony Mendez (Ben Affleck) pflegt keinen gesunden Lebensstil: getrennt von Frau und Kind lebt er von Fastfood, harten Drinks und Zigaretten. Beruflich holt er für die CIA die Kohlen aus dem Feuer, respektive Amerikaner undercover aus Krisengebieten.
Ohne Spezialausrüstung wie bei einer Mission Impossible, ohne die schlechten Manieren von Rambo oder Jack Reacher arbeitet Mendez mit feiner Klinge – geschmiedet aus Kreativität und Mut. Auch so sehen Helden aus, in diesem Falls übrigens ausgesprochen gut.

Als 1979 die amerikanischen Botschaft in Teheran von den iranischen Revolutionären gestürmt wird, hat dies der amerikanische Geheimdienst nicht vorausgesehen. Ein Großteil der sich dort aufhaltenden Menschen gerät in Geiselhalft. Sechs Beamte im Diplomatischen Dienst können in letzter Minute unbemerkt über einen Hintereingang des Gebäude verlassen und finden letztlich in der kanadischen Botschaft Unterschlupf.

Sie blieben zunächst unentdeckt, doch die Lage spitzt sich zu und die Planung ihre Flucht außer Landes gerät zum Politikum. Ein Spezialist wird hinzugezogen: Medez soll die sechs Menschenleben retten. Gegen starke Widerstände setzt er sich mit seinem Plan durch: er will die Diplomaten als Filmcrew tarnen und ausfliegen …

Affleck findet in seiner erst dritten und schon mit dem Golden Globe belohnten Regiearbeit genau das richtige Tempo.
Ein wesentlicher Faktor für das Gelingen dieses Filmes. Und er zeigt exzellentes Handwerk. Weder erliegt er der Versuchung des zu schnellen Schnitts, noch verliert er sich in den Nebenhandlungen wie der persönlichen Familientragödie Mendez‘ oder der amüsanten Sequenzen, die in und um Hollywood spielen: köstlich Ben Goodman und Allen Arkin.
Selten so einen eleganten, atemberaubenden Spannungsbogen erlebt!
Verdient gewann Argo deshalb den Oscar 2013 in der Kategorie bester Film, bestes adaptiertes Drehbuch und bester Schnitt.

Für ein breites Publikum geeignetes amerikanisches Heldenepos ohne Vorschlaghammer und ein ausgesprochen spannender Geheimdienstthriller.

Danach bietet sich ein Whisky in der Dino’s American Bar an oder ein Besuch bei T.G.I. Friday’s.

 

 

Argo

2012, USA, 120min
Drehbuch: Chris Terrio
Regie: Ben Affleck
mit Ben Affleck, Bryan Cranston, John Goodman, Alan Arkin,…
FSK 14 Jahre

Wegen des Golden Globe und Oscargewinn läuft der Film wieder in einigen Wiener Kinos.
Der Iran will übrignes laut Kurier vom 12.3.2013 die Produzenten des Films ( Grant Heslov, Ben affleck und George Clooney) verklagen.

 

 

 

 

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