der Schließfächerbereich im 21Haus; keke FluchtAls Gesamtkunstwerk bezeichnet man ein Werk, in dem verschiedene Künste wie Musik, Tanz, Pantomime, Architektur, Malerei vereint sind – die Bestandteile ergänzen einander. Es bezeichnet weiters Kunstwerke, die mehrere Sinne ansprechen – Performance, Happening sind Variationen des Gesamtkunstwerks. (Quelle: Wikipedia)
Die Idee taucht erstmals in der Romantik durch den Philosophen K.F.E Trahnsdorff auf, später verwendet Wagner den Begriff wieder in seiner Schrift „Kunst und Revolution“.

„Die Ausstellung Utopie Gesamtkunstwerk präsentiert einen zeitgenössischen Blick auf die historische Idee des Gesamtkunstwerk“( Homepage 21er Haus).
Fünfzig nationale sowie internationale Künstler von Schlingensief, Oberhuber, Nitsch, West bis zu Weibel und Valie Export beziehen zu den Möglichkeiten bzw. Unmöglichkeiten des Themas künstlerischen Stellung.
Zwei schöne Beispiele der Ausstellung seien an dieser Stelle herausgegriffen:

Joseph Beuys, der in seiner Aktion „7000 Eichen Stadtverwaldung“ im Zuge der Documenta 1982  innerhalb von fünf Jahren 7000 Bäume an unterschiedlichen Orten in Kassel unter Einbezug der Bevölkerung pflanzt: die Lebensqualität sollte durch die Aufforstung verbessert werden.

Hermann Nitsch, der mit seinem Orgien Mysterien Theater versucht Kunst für alle Sinne zu machen unter Einbeziehung von Malerei, Theater, Musik und der lokalen Bevölkerung.

Nach der Eröffnungsausstellung „Schöne Aussichten“ ist „Utopie Gesamtkunstwerk“, die nunmehr zweite Ausstellung des im neuen Glanz erstrahlenden 21iger Hauses.
1958 als österreichischer Pavillon von Karl Schwanzer zur Expo 1958 in Brüssel erbaut, war das Museum des 20. Jahrhunderts (sprich 20iger Haus) von 1962-2001 immer eine gute Anlaufstelle für Moderne Kunst.
Am 15.11.2011 wurde es neu als 21er Haus eröffnet und ist als Museum für Zeitgenössische Kunst eine Dependance des Belvederes.

Ausstellungen zum Thema Gesamtkunstwerk dürften im Trend liegen: Kiesler Privatstiftung, Nitschs OM Theater im Leopold, 21er Haus…
Es scheint fast so, als ob es ein immerwährendes Thema ist, das die Kunstszene beschäftigt. Man will wohl den Glauben nicht verlieren, dass es machbar ist und nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Fazit: Eine durchaus gelungene Ausstellung, geeignet zum Eintauchen in die Idee des Gesamtkunstwerks und dessen Interpretationen. Die Architektur des 21iger Hauses selbst verzaubert mich jedes Mal auf’s Neue, schon allein deshalb zahlt es sich aus vorbeizuschauen.
Das einzige Manko ist meines Erachtens die Beschriftung und Erklärung der ausgestellten Objekte, Installationen,… – man ist beständig auf der Suche nach der passenden Beschriftung zum jeweiligen Objekt und wird in einem Fall auch gar nicht fündig. Aber davon lasse ich mich sicher nicht unterkriegen!
Also ab ins 21iger Haus – es ist immer einen Besuch wert.

 

 

 

 

 

 

21er Haus

Schweizergarten, Arsenalstrasse 1, 1030 Wien
Öffnungszeiten: Mi bis So 10.00 – 18.00 Uhr
Eintrittspreis: 7,00 Euro
Die Ausstellung Utopie Gesamtkunstwerk läuft bis 20. Mai 2012!
Homepage: www.21erhaus.at

Ab 4. September 2013
Mittwoch und Donnerstag 11 bis 21 Uhr
Freitag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr
An Feiertagen geöffnet

 

 

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