Joyce Tenneson, Christine Lee, 2002 © Joyce Tenneson

Die Kraft des Alters, jetzt, im Unteren Belvedere.

Wusstet ihr, dass Käthe Kollwitz die erste Frau war, die ihren Alterungsprozess künstlerisch dokumentiert hat?
Das und vieles mehr erfahrt ihr in der Ausstellung ‚Die Kraft des Alters‘.
Seit 17. November 2017 und noch bis zum 3. April 2018 im Unteren Belvedere, Wien.

Für immer jung – das würde sich wohl der eine oder die andere wünschen! Fakt ist, wir werden immer älter. Dies bedeutet mitunter neue Herausforderungen für den einzelnen – und auch für die Gesellschaft.

Wie also umgehen mit dem Alter(n)?

Hollywood etwa zeigt uns ein besonders jugendliches Bild vom Älterwerden. Schön und akzeptiert ist man dort nur, wenn man besonders jung und fit ist und bleibt. Doch das kann und sollte nicht der richtige Weg sein.
Fakt ist auch, das Altern und das Alter müssen in die Gesellschaft integriert werden. Und wir sind gerade dabei, unseren Zugang zum Älterwerden zu verändern.

Alex Katz, Red Sweater, 1999, Sammlung Klöcker, Bad Homburg v.d. Höhe, Foto: Martin Url/© Bildrecht, Wien, 2017

Alex Katz, Red Sweater, 1999, Sammlung Klöcker, Bad Homburg v.d. Höhe, Foto: Martin Url/© Bildrecht, Wien, 2017

 

Das Untere Belvedere widmet sich bis Anfang April 2018 der „Kraft des Alters“.

Nicht nur, wer die Ausstellung besucht, kann dies länger tun … Die Schau beleuchtet die gesellschaftlichen Veränderungen im Umgang mit dem Altern anhand künstlerischer Mittel. Sie spannt dabei den Bogen vom Anfang des 20sten Jahrhunderts bis ins Heute.188 Werke (Videoinstallationen, Bilder, Photografien und Skulpturen) von über 100 Künstler werden gezeigt. Darunter etwa Oskar Kokoschka, Egon Schiele, Gustav Klimt, Renate Bertlmann, Maria Lassnig, Pina Bausch und Ron Mueck.

 

Egon Schiele, Selbstseher II (Tod und Mann), 1911, © Leopold Museum, Wien, Öl auf Leinwand, 80,5 × 80 cm

Egon Schiele, Selbstseher II (Tod und Mann), 1911, © Leopold Museum, Wien, Öl auf Leinwand, 80,5 × 80 cm


#AgingPride

Roman Opalka etwa füllte über Jahre Leinwände mit Zahlen und fotografiert sich parallel dazu täglich selbst um den Alterungsprozess festzuhalten.
Wunderbar auch die Installation von Renate Bertlmann „Viagra“, die einen roten Phallus mit Viagra auf einem goldenen Polster zeigt, um nur zwei Beispiele zu nennen.

 

Heidi Harsieber, x-ray, 2001, © Bildrecht, Wien, 2017

Heidi Harsieber, x-ray, 2001, © Bildrecht, Wien, 2017

Ausstellungsansicht "Die Kraft des Alters" Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien

Ausstellungsansicht „Die Kraft des Alters“ Foto: Johannes Stoll, © Belvedere, Wien

 

Welche Qualitäten birgt das Alter, welche Chancen und Grenzen?

Die Ausstellung ist in sechs Themenkomplexen unterteilt:

  • Ewige Jugend / stolzes Alter
  • Vergänglichkeit
  • Einsamkeit / Verbundenheit
  • neue Freiheit
  • Muße
  • Erinnerung

Kunstschaffende haben oft „eine alternative Sicht auf den letzten Lebensabschnitt und illustrieren, dass Alter tatsächlich auch für Erfahrung, Lebensweisheit, Macht, Kontemplation, Würde, Lebenslust, Triumph über gesellschaftliche Konventionen und Produktivität steht.“ (Pressetext)

Fazit: „Die Karft des Alters“ ist eine wirklich gelungene und schön kuratierte Ausstellung, mit der das Untere Belvedere hier aufwartet. Kritisch, lustig, abwechslungsreich, feinsinnig und berührend. Man taucht in die Ausstellung ein und kann mit Leichtigkeit ein paar Stunden verbringen.

 

Aleah Chapin, The Last Droplets Of The Day, 2015. Foto: Martin Url, © Aleah Chapin, Courtesy of Flowers Gallery London and New York, Sammlung Klöcker, Bad Homburg v. d. Höhe. Öl auf Leinwand

Aleah Chapin, The Last Droplets Of The Day, 2015. Foto: Martin Url, © Aleah Chapin, Courtesy of Flowers Gallery London and New York, Sammlung Klöcker, Bad Homburg v. d. Höhe. Öl auf Leinwand

 

 

Die Kraft des Alters

Unteres Belvedere
Rennweg 6,1030 Wien
Tel.: +43 1 795 57-0
E-mail: info@belvedere.at
web: www.belvedere.at 

Laufzeit: 17. November 2017 bis 3. April 2018
Öffnungszeiten: täglich 10.00 – 18.00 Uhr, Fr 10.00 – 21.00 Uhr
Ticketpreis: regulär Euro 13,00, zahlreiche Ermäßigungen!
Hinweise auf das Führungsprogramm findest du hier bitte!

Kuratorin: Sabine Fellner
Mit Werken von Gustinus Ambrosi, Tina Barney, Pina Bausch, Renate Bertlmann, Herbert Boeckl, Eva Brunner-Szabo, Aleah Chapin, Heinz Cibulka, John Coplans, Lovis Corinth, Edgar Degas, Carola Dertnig, Ines Doujak, Sepp Dreissinger, Barbara Eichhorn, Titanilla Eisenhart, Michael Endlicher, James Ensor, Eric Fischl, Josef Floch, Greta Freist, Lucian Freud, Adolf Frohner, Friedl vom Gröller, George Grosz, Johannes Grützke, Ernst Haas, Barbara Klemm, Heidi Harsieber, Felix Albrecht Harta, Karl Hofer, Edgar Honetschläger, Alfred Hrdlicka, Bernadette Huber, Franz Hubmann, Regina Hügli, Ishiuchi Miyako, Konstantin Jatropulus, Birgit Jürgenssen, Alex Katz, Josef Kern, Anastasia Khoroshilova, Gustav Klimt, Herlinde Koelbl, Oskar Kokoschka, Anton Kolig, Broncia Koller-Pinell, Käthe Kollwitz, Nikolaus Korab, NINA Kovacheva, Brigitte Kowanz, Karoline Kubin, Maria Lassnig, Annie Leibovitz, Erich Lessing, Max Liebermann, Karin Mack, Karl Mediz, Elfriede Mejchar, Duane Michals, Paula Modersohn-Becker, Inge Morath, Marie Louise von Motesiczky, Ron Mueck, Shirin Neshat, Roman Opałka, Hans Op de Beeck, Max Oppenheimer, Martin Parr, Ewa Partum, Pablo Picasso, Margot Pilz, Arnulf Rainer, Paula Rego, Carl Anton Reichel, Elisabeth von Samsonow, Egon Schiele, Karl Schmidt-Rottluff, Claudia Schumann, Fritz Schwarz-Waldegg, Joan Semmel, Elfie Semotan, Fritz Simak, Kiki Smith, Annegret Soltau, Margherita Spiluttini, Elsa Spitzer, Daniel Spoerri, Evelin Stermitz, Karl Sterrer, Superflux, Fiona Tan, Juergen Teller, Joyce Tenneson, Henri de Toulouse-Lautrec, Rosemarie Trockel, Spencer Tunick, Christine Turnauer, Nurith Wagner-Strauß, Jeff Wall, Josef Wawra, Harry Weber, Todd Weinstein, Nives Widauer, Martha Wilson und Herwig Zens

(Titelbild: Joyce Tenneson, Christine Lee, 2002 © Joyce Tenneson)

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