Vieles hat sich verändert an der Akademie der Bildenden Künste in den letzten 15 Jahren.

Die Hochschule, die ich genau 1997 verlassen habe, ist heute eine in vieler Hinsicht veränderte Universität.
Führt man sich die über 300-jährige Geschichte der ‘Bildenden’ vor Augen, ist in einem kurzen Zeitraum ein großer Wandel erfolgt.

Doch die gesamte Kunstwelt ist heute eine andere als in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts. Sie hat sich radikal internationalisiert und wie in allem Kommerziellen gilt nur mehr, was da am aller erfolgreichsten ist. 15 Minuten Ruhm bekommt man heute auch ohne Kunststudium in jeder TV-Show, mehr Aufmerksamkeit gibt’s nur für die Handvoll Darsteller, die für die ganze Kunstwelt der kleinste gemeinsame Nenner sein kann.

Die 170 Künstler (mehrheitlich Absolvent_innen), die jetzt in einer großen Schau an der Akademie gezeigt werden, entwickelten ihre Position genau in dieser nicht einfachen Zeit. Es zeigt sich aber keine Kluft des Umbruchs, sondern eine selbstverständliche Ausdehnung des Mediums Zeichnung und Druckgrafik und eine individuelle Handhabung, was und wie die Künstler sich in ihrer visuellen Sprache mitteilen.

Das Kupferstichkabinett der Akademie besitzt ca. 40.000 Zeichnungen, 100.000 Druckgraphiken und an die 20.000 Fotografien und zeigt erstmals eine Auswahl aus 700 durch wechselnde Juror_innen neu angekaufte Arbeiten.
Bei der  Menge an unterschiedlichen Blättern ist ein überraschend spannender Raumeindruck gelungen, da die Kunst der Hängung in diesem Haus augenscheinlich beherrscht wird!
Aber auch in den einzelnen Werken kann man spezielle Qualitäten entdecken.

Monika Knofler, die Leiterin des Kupferstichkabinetts, hat mit ihrer letzten Ausstellung allen,
die sich das nicht entgehen lassen, ein Geschenk gemacht.
Möge niemand mehr in Zeiten eiliger Umbildungsprozesse auf die Idee kommen das Kupferstichkabinett zu verschenken.

 

 
Montag ist erst übermorgen | Junge Kunst auf Papier
Ankäufe des Kupferstichkabinetts 1997-2012

xhibit
Ausstellungsräume der Akademie der bildenden Künste Wien
Schillerplatz 3, 1. Stock, 1010 Wien
Tel.: 01 / 58816-1304
E-mail: info@akbild.ac.at
web: http://www.akbild.ac.at/Portal/einrichtungen/xhibit 

Öffnungszeiten: Di bis So 10.00 – 18.00 Uhr
Virtueller Rundgang: http://www.akbild.ac.at/xHIBIT_Raeume
Die Schau läuft seit 21.9. bis 28.10.2012.
Eintritt frei!

Sonderöffnungszeiten zur Langen Nacht der Museen am 6.10.2012: 10.00 – 1.00 Uhr!

Dein Kommentar

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2 comments

  1. lima

    der virtuelle rundgang ist toll!
    ***

    • club

      ja, stimmt, ein adäquater ersatz, wenn ein realer besuch nicht möglich ist.