WEBWer kann schon von sich behaupten, jemals mit einem Bundespräsidenten am Pissoir gewesen zu sein? Ich.

Es ist zwar schon einige Zeit her, aber ich muss sagen, es war dann schlussendlich doch ein hebendes Gefühl. Währenddessen war ich einigermaßen unangenehm berührt, nicht weil es der Herr Bundespräsident war, sondern weil überhaupt jemand rein kam, während ich mich bemühte, das Wasser abzuschlagen. Ich konnte nicht, vor lauter Angst, dass jemand aus dem überfüllten Lokal zur gleichen Zeit musste. Es drängte kein Tröpfchen übers Porzellan. Dann hörte ich die Tür, dachte „Oh, Gott!“ und tat, als ob nichts wäre. War ja auch nichts.

Auf der Toilette eines Landgasthauses platzierte sich, trotz zehn Pinkelschüsseln nebeneinander, ein Körper genau neben meinen. Ich blickte unauffällig meine Muskel anspannend und pressend gegen weiße, besser gesagt graue Fliesen, die mal weiß waren. Dann wagte ich doch einen Blick zur Seite. Was für ein Riesenlackel! Ich sah kein Gesicht, ich sah den Bauchnabel des Mannes, der mir völlig unverständlich, ungeniert drauf los pritschelte. Langsam wanderten meine Augen aufwärts, seine abwärts und mit einem Timbre, das seinesgleichen sucht, sprach er:“ Bei dir ist es wie bei mir, manchmal geht’s, manchmal nicht.“

Ich war damals elf Jahre alt, mein Gesellschaftspinkelkomplex hat sich seither nicht gebessert.
Es war an einem 26. Oktober, als ich Dr. Rudolf Kirschläger und seinen Rest kennen lernen durfte.
Happy Birthday kek und cheers!

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