Red Bull, Headquater, ein Büro
Ich war auch dabei.
In Fuschl, bei Red Bull.
Zur Eröffnung des Headquaters samt Präsentation der größten Bronzeskulptur Europas.
Jos Pirkner wurde für sein Gesamtkunstwerk geehrt.
Das gibt’s nur ein Mal!

Wenn ein Mäzen zum Künstler sagt: „Mach ‚was!“ und dann auch noch „Es gibt keine Beschränkungen beim Budget.“ dann ist man entweder tot und im Himmel, oder mit Dietrich Mateschitz befreundet.

So kam es, dass Jos Pirkner sich ein paar Jahre Zeit nahm und, obwohl er kein Architekt ist, ein Firmengebäude entwarf.
Samt einer Skulptur – eher sein Genre -, die die Kraft, die Energie, das Image des Konzerns versinnbildlichen soll.

Pirkner hatte nicht nur keine finanziellen Grenzen zu beachten, auch die Bauvorschriften gelten auf Firmensitzen wohl nicht ganz so streng wie anderswo.
Der Künstler konnte ganz er selbst bleiben: unkonventionell, archaisch, visionär.
Und zum Beispiel eine Treppe bauen lassen, die zwar richtig gut aussieht, aber bei „form follows function“ nur bei Form mitspielen kann – bei meinem Besuch hat eine der unendlich vielen nette Hostessen die Gäste darauf hingewiesen, dass man bitte immer nur in die Mitte der jeweilige Stufe treten solle, aus Sicherheitsgründen.

Was man insgesamt in Fuschl vielleicht zuerst befremdlich findet, transformiert sich schlagartig in Sympathie, wenn man den Künstler kennenlernt.
Jos Pirkner ist ein quirliger, unterhaltsamer, leidenschaftlicher Mensch, der die Energie eines Zwanzigjährigen verströmt und optisch am Eröffnungsabend ganz sacht an Liberace erinnerte, aber im besten Sinne.

Im künstlichen See thronen zwei Vulkanen, aus ihnen strömen die Bullen, ganz feurig und ernergiegeladen wie Lava.

Die geschätzten Gäste wurden mit allerlei Gauklern und Attraktionen unterhalten und mit einem köstlichen Flying Buffet (Carpe Diem, was sonst) verköstigt.
Der Rosé-Champagner floss in Strömen und mich wunderte es nicht, dass nach Ende des offiziellen Programms niemand so recht nach Hause gehen wollte.
Die Stimmung war entspannt, kommunikativ, heiter.

Besser kann ein Abend nicht durchdacht und organisiert sein, glanzvoll ohne zu protzen, ein mehr als gelungenes Fest.

Metallgestell, Hasendraht, Lehm und ein lichtdurchfluteter Arbeitsraum mit einer Besprühanlage, damit das Arbeitsmaterial nicht austrocknet: Jos Pirkner bei der Arbeit.

Außer Pirkners 2012 verstorbener Frau ist an anderer Stelle auch der Auftraggeber in der skulptur verewigt - er zähmt die Bullen

Wer noch da war?
In beliebiger Reihenfolge amüsierten sich unter den über 300 geladenen Gästen unzähligen Galeristen und Kunsthändler.
Ein paar Menschen aus anderen Berufsständen habe ich tatsächlich auch noch wiedererkannt: Marion Feichtner, Mark Gerhardter, Ioan Holender, Karl Heinz Grasser, Hans Mahr, Katja Burkard, Clemes Holzbauer, Kati Bellowitsch, Thomas Glavinic, Christoph Thun-Hohenstein, Alexander Pereira, Gerhard Berger, Oscar Bronner, Armin Assinger, Hubertus von Hohenlohe, Hubert von Goisern, Hannes Jagerhofer, Josef Haslinger, Felix Dvorak, Friedrich Orter, Günther Platter, Helmut Brandstätter, Vita Zaman, Bianca Stojka und Matthias Hartmann, mit dem ich über das Burgtheater plaudern konnte, aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Doch zurück zur Kunst.
Die Bullen stürmen aus dem Vulkan, 14 an der Zahl, verarbeitet wurden 47 Tonnen Lehm (bis 80 Tonnen, hier hörte man verschiedene Zahlen) zu 18 Tonnen sieben Millimeter dicker Bronze. Verewigt sind Freund und verstorbene Ehefrau und entgegen allen Unkenrufen im Vorfeld muss ich sagen:
ich war beeindruckt, erstaunt und ich finde Skulptur und Architektur stimmig.

Schade nur, dass der Gebäudekomplex für die rund 800 Mitarbeiter jetzt schon zu klein ist und man in den nächsten Jahren in die gerade zugekauften Kasernen bei Salzburg übersiedeln wird.
Es stellt sich die Frage der Nachnutzung, aber da wird den Bullen mit Sicherheit etwas einfallen.

 

Christain Vare, ein Glaskugelkünstler aus Paris, begeisterte das Publikum.

 

Die Bullen von Fuschl
Jos Pirker

Red Bull
Am Brunnen 1, 5330 Fuschl am See

web: http://www.jos-pirkner.at/
Buch: ISBN 978-3-7105-0001-5

Die größte Bronzeskulptur der Welt befindet sich übrigens in Dallas, Texas.

 

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