The Morning Line © Hertha HurnausThe Morning Line. Nein, es nicht, was du denkst. Und nein, das auch nicht!
Du bist schon unzählige Male daran vorbeigefahren am Schwarzenbergplatz.
The Morning Line ist zunächst Kunst im Öffentlichen Raum.
Zwanzig Meter lang, zehn Meter hoch und zwanzig Tonnen schwer.
Die Installation ist temporär und eigentlich nicht zu übersehen.

Eigentlich. Denn als ich mit lima auf dem Rückweg vom Belvedere, wo wir Orient und Okzident genossen haben auf dem Schwarzenbergplatz stehen bleibe, ist es nicht so sehr wegen der kolossalen Skulptur.
Es sind die Geräusche. Der Sound.
Die ebenso monumentale wie himmlische Skulptur schien mir nämlich merkwürdig vertraut, bestimmt sie doch den Schwarzenbergplatz so als wäre sie schon Ewigkeiten vorhanden. Vermutlich ein Trick meines Unterbewußtseins.
Doch sie tönt auch. Fast möchte man sagen, vor allem das.
Mehr als zwei Dutzend Komponisten und Geräuschkünstler beschallen über 53 gut verborgene Lautsprecher über 47 Kanäle das Objekt nach einem genauen Plan.

Und das mit „himmlisch“ und „Ewigkeit“stimmt auch:
Der Künstler Matthew Ritchie und die Architekten Aranda/Lasch & Arup AGU schufen als Auftragswerk für die Thyssen-Bornesmisza Art Contemporary dieses Konstrukt aus schwarzen, metallenen Tetraedern und Musik, ein Zusammenspiel der Elemente ermöglicht durch die visionäre Gestaltungskraft vieler interdisziplinär zusammenarbeitender Künstler.

„Dieses Projekt sollte seinem (Matthew Ritchie’s) wissenschaftlichen Verständnis ebenso Rechnung tragen wie seinem bildhauerischen Talent. Er wollte eine dreidimensionale Zeichnung des Universums erschaffen, und ich wollte diesen Traum wahr werden lassen.“ Francesca Habsburg in Sound Edition#3, dem Magazin zu The Morning Line.

Es dauert nur zehn Minuten: stehenbleiben, schauen, hinein gehen, rundherum gehen, horchen, hören, genießen.

The Morning Line © Hertha Hurnaus

The Morning Line © Jakob PolascekThe Morning Line © Jakob PolascekMatthew Ritchie, The Morning Line © Jakob Polascek

The Morning Line – Vienna

Matthew Ritchie with Aranda/Lasch and Arup AGU
Schwarzenberplatz, 1010 Wien
E-mail: online@www.TBA21.org
web: www.TBA21.org/TML

The Morning Line ist noch bis zum 20.November 2012 zu sehen und zu hören.
Beim TML Informationsstand am Schwarzenbergplatz ist eine Publication Box und die Sound Kompositionen auf Vinyl erhältlich.
Das Festival for Spatial Sound and Advanced Music Composition 2012 findet vom 8.9.2012 ab 18.00 Uhr bis zum 9.9.2012 um 22.00 Uhr bei freiem Entritt am Schwarzenbergplatz statt.
 

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