Ausstellungsansicht: Beton, Kunsthalle Wien 2016, Foto: Stephan Wyckoff: Sofie Thorsen, Spielplastiken, 2010–2016, Courtesy Galerie Krobath, Wien; Werner Feiersinger, Ohne Titel (Dante Bini), 2013; Ohne Titel (Fregene), 2015; Ohne Titel (Burri), 2016; Ohne Titel (Gino Valle), 2009; Ohne Titel (Musmeci), 2015; Ohne Titel (Morandi), 2010; Ohne Titel (Baratti), 2011; Ohne Titel (Corviale), 2015; Courtesy der Künstler und Galerie Martin Janda, Wien

Auch heute gilt Beton als progressiv und fortschrittlich.
Die Kunsthalle Wien widmet dem Baustoff nun noch bis zum 16. Oktober 2016 eine eigene Ausstellung.

„Entdeckt“ in den Nachkriegsjahren, gefeiert in den 1960ern, verpönt in den Achtzigern, gibt es für Beton nun ein Revival.

Dieser Bau- und Werkstoff bietet schier unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten und genau so abwechslungsreich ist auch die Ausstellung: Fotografien, Skulpturen, Filme von den Nachkriegsjahren bis ins Jetzt.

  • Jumana Mannas „Quarter Study“ etwa sind detailgetreue Nachbildungen von Betonstelen in Oslos Regierungsviertel, das 2011 Ziel eines Terroranschlags von Anders Behring Breivik war. Das zentrale Gebäude und besagte Säulen wurden in den 1950ern erbaut und galten als Zeichen des skandinavischen Wohlfahrtstaates.

 

Ausstellungsansicht: Beton, Kunsthalle Wien 2016, Foto: Stephan Wyckoff: Jumana Manna, Government Quarter Study, 2014, KOR Public Art Norway; Mark Boyle, Secretions: Blood, Sweat, Piss and Tears, 1978, Henie Onstad Collection, Hovikodden, Norwegen

Ausstellungsansicht: Beton, Kunsthalle Wien 2016, Foto: Stephan Wyckoff: Jumana Manna, Government Quarter Study, 2014, KOR Public Art Norway; Mark Boyle, Secretions: Blood, Sweat, Piss and Tears, 1978, Henie Onstad Collection, Hovikodden, Norwegen

 

  • In Wien gab es in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg ein umfangreiches Kunst-am-Bau Programm. Künstler gestalteten Betonskulpturen, die auch als Spielgeräte für Kinder dienen sollten. Abstraktion trifft auf Benutzbarkeit. Sofie Thorsens widmet sich in ihren Spielplastiken genau diesem Programm von damals (siehe Beitragsbild).

 

Ausstellungsansicht "beton",  Kunsthalle, Wien, Foto (c) Andrea Pickl -kekinwien.at

Ausstellungsansicht „beton“, Kunsthalle, Wien, Foto (c) Andrea Pickl -kekinwien.at

 

  • Miki Kratsman dokumentiert in seinen Fotografien alte und neue Schutzräume sowie Grenzposten in Israel. „Der bewusst unspektakuläre Blick auf jene politischen wie sozial enorm aufgeladenen Elemente im Stadtraum, verweist gerade in seiner Beiläufigkeit auf die Allgegenwart des Konflikts.“ (Booklet)

 

Isa Melsheimer "Possibility of a Ruin V, VI,VII,VIII bestehen aus Beton und dabei eingefassten grüngelben Keramikstücken, die an Pflanzen erinnern.

Isa Melsheimer „Possibility of a Ruin V, VI,VII,VIII bestehen aus Beton und dabei eingefassten grüngelben Keramikstücken, die an Pflanzen erinnern.

 

  • Liam Gillick „Pain in a Building“ zeigt Fotos der britischen Satellitenstadt Thamesmead. Die Stadt sollte in den 1960ern die Vorzüge von Land und Stadtleben vereinen. Vielmehr wurde dieser Ort allerdings ein Angstort in Beton. Stanley Kubrick drehte Teile von „A Clockwork Orange“ hier.

 

„Beton – es kommt drauf an, was man draus macht.“ – Bundesverband der Deutschen Zementindustrie e.V.kjl

 

Beton 

Kunsthalle Wien
Museumsplatz 1,1070 Wien
Tel.: +43 1 521890
E-Mail: office@kunsthallewien.at
Homepage: www.kunsthallewien.at
Öffnungszeiten: täglich 10.00 – 19.00 Uhr, Donnerstag 10.00 – 21.00 Uhr

Die Ausstellung läuft seit 25. Juni und noch bis zum 16.Oktober 2016.

Kurator/innen: Vanessa Joan Müller, Nicolaus Schafhausen

Künstler/innen: Kasper Akhøj, Heba Amin, Monica Bonvicini, Mark Boyle, Andreas Bunte, Tom Burr, Thomas Demand, Werner Feiersinger, Karsten Födinger, Cyprien Gaillard, Isa Genzken, Liam Gillick, Annette Kelm, Hubert Kiecol, Jakob Kolding, Miki Kratsman, Susanne Kriemann, David Maljković, Jumana Manna, Ingrid Martens,Isa Melsheimer, Olaf Metzel, Maximilian Pramatarov, Heidi Specker, Ron Terada, Tercerunquinto, Sofie Thorsen, Klaus Weber, Tobias Zielony

(1. Beitragsbild: Ausstellungsansicht: Beton, Kunsthalle Wien 2016, Foto: Stephan Wyckoff: Sofie Thorsen, Spielplastiken, 2010–2016, Courtesy Galerie Krobath, Wien; Werner Feiersinger, Ohne Titel (Dante Bini), 2013; Ohne Titel (Fregene), 2015; Ohne Titel (Burri), 2016; Ohne Titel (Gino Valle), 2009; Ohne Titel (Musmeci), 2015; Ohne Titel (Morandi), 2010; Ohne Titel (Baratti), 2011; Ohne Titel (Corviale), 2015; Courtesy der Künstler und Galerie Martin Janda, Wien)

kekinwien.at

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