Berggasse 19. Eine weltbekannte Adresse.

Tagein, tagaus gehe ich daran vorbei. Drinnen war ich noch nie. Diese Bildungslücke will geschlossen werden, weil das Gute liegt bekanntlich allzu nah.
Das Sigmund Freud Museum in der Berggasse 19, 9. Wiener Gemeindebezirk.

Ein typisch bürgerlichen Haus aus der Gründerzeit. Hier lebte und arbeitete Sigmund Freud von 1891 bis 1938 bevor er nach London emigrieren musste.
Man muss klingeln, um eintreten zu können. Es ist, als ob man zu einem Termin mit Dr. Freud persönlich geht. Zuerst ein großzügiges Vorhaus mit schmiedeeisenem Stiegengeländer. Im ersten Stock dann abermals klingeln, um in die alterwürdigen Räume zu gelangen.
Arbeitszimmer Foto: Florian Lierzer © Sigmund Freud Privatstiftung

Arbeitszimmer Foto: Florian Lierzer © Sigmund Freud Privatstiftung

Eines gleich vorab: Viel Ursprüngliches ist nicht mehr zu sehen, nur der Vorraum und das Wartezimmer sind erhalten.  Auch die weltbekannte Couch übersiedelte zusammen mit Freud 1938 nach London. Trotzdem ist es spannend hier.
Fotos von anno dazumal zieren die Wände, Bücher und Briefe gibt es auch zu bestaunen.

Brandt Junceau Hängender Foto: Oliver Ottenschläger

Brandt Junceau, Hängender, Foto (c) Oliver Ottenschläger

Bis 4. Oktober 2015 ist auch noch die sehenswerte Intervention Vandal von Brandt Junceau Teil der Räumlichkeiten.
„Die Skulpturen und Figurinen des New Yorker Künstlers greifen die Funktion der historischen Räumlichkeiten auf, fügen Freuds Behandlungs- und Arbeitszimmer neue Bedeutungsebenen hinzu und zeigen die Parallelitäten zwischen künstlerischem und psychoanalytischem Prozess auf. Das Verhältnis von Vergangenheit und Gegenwart, wie es der „Künstler als Geschichtsforscher“ in seinen Arbeiten untersucht und zur Darstellung bringt, weist dabei starke Übereinstimmungen mit der Praxis der Psychoanalyse und ihren Intentionen auf“. (Homepage)

flame raindrops, Brandt Junceau, Foto (c) Oliver Ottenschläger

flame raindrops, Brandt Junceau, Foto (c) Oliver Ottenschläger

Ein unbedingtes Muss ist auch der ‚Schauraum Berggasse 19‘ im Erdgeschoss.
Auch bis 4. Oktober gibt sich Peter Kogler hier die Ehre. Mit seiner Gestaltung des Schauraums ermöglicht er Einblicke in eine Raumstruktur, die – einzig durch eine Glühlampe erhellt – die Grenzen zwischen Außen und Innen zur Auflösung bringt.

Peter Kogler , Schauraum Berggase 19, Sigmund Freud Museum, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Peter Kogler , Schauraum Berggase 19, Sigmund Freud Museum, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

 

In Sachen Freud hier noch ein keker Filmtipp:
A Dangerous Method. Freud meets Jung. Fassbender meets Mortenson.

Sigmund Freud Museum
Brandt Junceau  VANDAL

Berggasse 19, 1090 Wien
Öffnungszeiten: täglich 10.00 -18.00 Uhr
Homepage: www.freud-museum.at
Eintritt: 9,00 Euro
Die temporären Ausstellungen laufen seit 17. Oktober 2014 und noch bis zum 4. Oktober 2015

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