Mit THE 3-D verwirklichten der Fotograf Horst Stasny und der Designer Sigi Mayer erstmals Akte und Stillleben in großformatigen 3D Fotografien.
Eine Ausstellung in der METAStadt.
Technisch anspruchsvoll war das, sagt Horst Stasny bei seinen einführenden Worten. Es sind offenbar vielen seiner Freunde zur Ausstellungseröffnung gekommen. Das macht ein buntes Völkchen unter den riesigen Frauenakten in Schwarzweiß in der leicht heruntergekommenen Industriehalle.
Auf vier mal fünf Metern schauen sie uns nicht an, beeindrucken aber trotzdem. Guter Gegensatz. Überhaupt ist der erste Eindruck durchaus überwältigend.
Wer auch immer sich die Hängung überlegt hat: hervorragend gelungen.
Die Frauen sind hübsch anzusehen, eher androgyn, die Haltungen meist geschlossen. Die wenigen Kleidungsstücke wirken edel, elegant, die Anmutung fast steril. Man sieht perfekte Brüste und selten Schamhaar. Alle und alles ist schön. Ein ästhetischer Genuss, aber nicht aufregend. Damit der dreidimensionale Effekt spektakulärer kommt, sind zwischen die Akte Stillleben eingestreut. Milch kommt vor. Man denkt sich seinen Teil.
Die 3D-Brille, die man am Eingang bekommt, hat einen eigenartigen Effekt, wenn man sie nur lange genug auflässt. Man kann die Arbeiten so wahrnehmen wie sie gedacht sind, aber nicht mehr die Umwelt. Man vergisst die anderen Besucher der Vernissage, vergisst diese coole, weitläufige Halle.
Und dann funktioniert es plötzlich: Die Frauen berühren einen. Alles Klinische ist weg. Sie wirken traurig. Nicht nur, weil sie oft ihren Kopf gesenkt halten, den Blick auf den Boden richten. Es geht nicht um die Degradierung zum wenngleich schönen Objekt. Sie sind beziehungslos.
Man wünscht sich, man würde noch rauchen, und es wäre die Zigarette danach.
THE 3-D
Horst Stasny und Sigi Mayer
METAStadthalle
Dr.-Otto-Neurathgasse 3, 1220 Wien
Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10.00 – 17.00 Uhr
Eintritt frei!
Die Ausstellung wurde am 12. März eröffnet und läuft noch bis zum 30. April 2016.