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Liliom

Mein Lieblingsfilm zum Jahreswechsel.
Liliom. Von Frank Borzage. 

Liliom arbeitet bei einem Ringelspiel. Eines Tages verliebt er sich in das Dienstmädchen Julie. Seine eifersüchtige Chefin kündigt ihn daraufhin. Liliom fällt in ein Loch, wird zusehends aggressiver. Die Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Armut belasten die Beziehung des jungen Paares. Als Julie schwanger wird, beschließt Liliom, dass er nun schnell zu Geld kommen muss um die Familie ernähren zu können und lässt sich zu einem Raubüberfall überreden. Er stirbt dabei und kommt vor das jüngste Gericht. Nach sechzehn Jahre Buße bekommt er schließlich die Chance für einen Tag auf die Erde zurückzukehren …

Die Geschichte ist sicher vielen hinlänglich bekannt. Der Film beruht auf dem gleichnamigen berühmten Theaterstück von Franz Molnar (Ferenc Molnár) und wurde unzählige Male verfilmt darunter auch von Franz Lang.
Der Film von Frank Borzage aus 1930 darf allerdings als wahrer Filmschatz und echter Geheimtipp betrachtet  werden. Der in Vergessenheit geratene Regisseur widmete sich bevorzugt dem Thema Liebe. Liebe, die allen Widrigkeiten trotzt und meist stärker als alles andere ist. Gern wird Borzage auch als „THE Hollywood Romantic“ im Golden Age Hollywood bezeichnet.

Filmhistoriker Hervé Dumont beschreibt Borzages Filme so: „Ein Mann und eine Frau, beides scheinbar hoffnungslose Einzelgänger, Aussenseiter, ja sogar Deserteure, überwinden ihre egozentrischen Triebe, um sich im Lauf mehrerer Lebensprüfungen – ob Krieg, Krankheit oder Armut – gegenseitig aufzuwerten. Sie werden gefestigt durch ihre Liebe zueinander. Eine uneingeschränkte, betont unbürgerliche Liebe, die zugleich Objekt und Subjekt von Borzages ganzer Filmographie ist und je nach Story die Zeit, den Raum, möglicherweise den Tod transzendiert.“

Leider existieren von seinen rund 100 Filmen nur mehr etwa die Hälfte. Liliom ist einer von ihnen. Poetisch und ein bisschen märchenhaft mit einem ganz besonderen visuellen Stil. Er erinnert manchmal an die deutschen expressionistischen Filmen wie die von Friedrich Wilhelm Murnau und ist dabei aber doch wieder ganz anders.

Fazit: Trotz der genialen Geschichte und eines starbesetzten Ensembles, allen voran Charles Farrell, war der Film ein kommerzielles Desaster.
Für mich aber ist und bleibt er mein perfekter Film für den Silvesterabend.

 

 

Liliom

1930, USA, 94min
Regie: Frank Borzage
Drehbuch: Ferenc Molnár , S.N. Behrman
mit Charles Farrell, Rose Hobart, Estelle Taylor, …

Gesehen auf DVD.
(Beitragsbild: Liliom, Bild (c) Andrea Pickl – kekinwien.at)

 

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