The Square © Filmladen Filmverleih

The Square

Ein Film von Ruben Östlund.

Eine neue Ausstellung in einem der größten Museen Stockholms steht in den Startlöchern. Im Zentrum: The Square „ein Zufluchtsort, an dem Vertrauen und Fürsorge herrschen. Hier haben alle die gleichen Rechte und Pflichten.“ (Film). Es soll ein moralischer Ort sein und das nachlassende Vertrauen in der Gesellschaft hinterfragen.
Kurator des ganzen Spektakels ist Christian, ein smarter Kunstafficionado, gebildet und wohlhabend. Ein Mann, der seinen Prinzipien treu bleibt und sich sicher ist zu wissen, was richtig und was falsch ist.
Als Christian auf dem Weg ins Museum ist, wird er Opfer von Trickbetrügern und sein Geldbörse, seine Manschettenknöpfe und sein Handy werden gestohlen. Sein Assistent bringt ihn auf die Idee das Smartphone zu tracken. Wütend beschließt er einen anonymen Drohbrief zu schreiben. Er wirft diesen in jeden einzelnen Türbriefkasten des Hochhauses in der Vorstadt, an dem sich sein Smartphone angeblich befinden soll.
Die Folgen sind unerwartet. Doch damit noch nicht genug. Ein Kette von Vorfällen bringt sein Leben ziemlich durcheinander und er muss sich eingestehen, dass richtiges Verhalten inklusive Nächstenliebe und Verantwortung nicht immer so einfach ist …

 

The Square, Filmstill © Filmladen Filmverleih

The Square, Filmstill © Filmladen Filmverleih

 

The Square hält uns einen Spiegel vor

Es ist eine Satire vom Feinsten, mit der Ruben Östlund (Höhere Gewalt) uns hier überrascht. Dabei beleuchtet er nicht nur die schillernde und schräge Welt der Kunst und der Medien. Es ist vor allem ein unbequemer und quälender Blick auf die heutige Gesellschaft und ihr Handeln bzw Nichthandeln.

Der Film ist nicht immer leicht zu ertragen, hält er uns doch des öfteren den Spiegel vor.
Wie hat sich das Verantwortungsgefühl im öffentlichen Raum verändert? Wo ist die Hilfsbereitschaft in Gegenwart anderer Menschen hin verschwunden? Wie weit wird Gerechtigkeit gepredigt und im Endeffekt schaut dann doch nur jeder auf sich? Wer ändert wirklich sein Leben im Wohlstand, um ein gerechtere Welt zu schaffen und die Schere zwischen Arm und Reich zu verringern?
All das sind Fragen, die Ruben Östlund hier in den Raum wirft.

 

Filmstill aus dem Film The Square (c) Filmladen

Filmstill aus dem Film The Square (c) Filmladen

 

Überzeichnet, ambivalent und absurd ist das Ganze dabei manchmal. Am meisten irritiert dabei wohl die Szene mit dem Galadinner für Sponsoren, bei der ein Performancekünstler einen Gorilla mimt. Zunächst geben sich die Geladenen interessiert bis peinlich berührt. Doch als der Künstler mit seiner Performance nicht mehr aufhört und der Gorilla auch gewalttätig wird, weiß keiner mehr wie er reagieren soll und die Situation eskaliert.

The Square darf als mehr als gelungener Film bezeichnet werden, gerade auch deshalb, weil er den Zuschauer so manches Mal quält und irritiert. Das Lachen bleibt dem Zuschauer des öfteren im Halse Stecken. Für Diskussionen ist jedenfalls reichlich gesorgt.
So muss Film.

 

 

The Square

2017, Schweden/Dänemark/Deutschland/Frankreich, 144min
Drehbuch: Ruben Östlund
Regie: Ruben Östlund
mit Claes Bang, Elisabeth Moss, Dominic West, …
FSK 12 Jahre

Der Film läuft ab 17. November 2017 in vielen Wiener Kinos.
The Square gewann 2017 die Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes.

 

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