Der Glauben an einen Menschen und die dazugehörende Portion Liebe sind der Schlüssel zu einer besseren Welt. Diese für viele illusorische Weltansicht wird in diesem Film von den Brüdern Dardenne im kleinen Rahmen dargestellt.
Es sind 87 gefühlvolle Minuten, die unter die Haut gehen.

Ein Junge wird von seinem Vater, der mit seinem Leben nicht zurecht kommt, ins Heim gebracht und mit falschen Versprechungen dort gelassen. Der Sohn liebt seinen Vater dennoch bedingungslos, glaubt ihm alles und gehorcht im brav. Im Heim ist er jedoch rebellisch, da er dort seine Wünsche nach Geborgenheit und der individuellen Liebe nicht erfüllt findet. Durch eine Fügung des Schicksals trifft er auf eine Bezugsperson, die ihm genau das geben kann: eine Friseurin in der Nähe seiner alten gewohnten Umgebung.

Dort erfährt er das notwendige Vertrauen und die klaren Grenzen, die er benötigt. Dennoch wird die Pflegemutter auf eine harte Probe gestellt und braucht viel Kraft, um zu beweisen, dass genügend Liebe und Verständnis einen Menschen davon abhalten kann, in die schiefe Bahn zu geraten.

Am Ende des Filmes wird diese Aussage sogar bekräftigt. Der Junge zeigt einem im Ort integrierten und brav arbeitenden Vater, das jeder Fehler macht, aber man in Folge stark sein und zu seinen Fehlern stehen muss. Davon laufen oder diese Vertuschen wollen ist eine Schwäche!
„Read you soon“

Le gamin au vélo, Belgien / Frankreich / Italien 2011, 87 min, Regie: Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne
Darsteller: Cécile de France, Thomas Doret, Jérémie Renier, Fabrizio Rongione

zur Zeit in folgenden Wiener Kinos

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