the riot club filmplakat
„Are you posh?“

The Riot Club.
Ein Film von Lone Scherfig.

Alistair (Sam Claflin) und Miles (Max Irons), beide aus  gutem Haus sind frisch in Oxford gelandet um dort zu studieren.
Alistair ist arrogant, überheblich, sieht sich als Teil einer Elite, Miles hingegen scheint am Boden geblieben, protzt er doch nicht mit seiner Herkunft.
Was sie verbindet? Sie werden beide dem Riot Club beitreten, einem „Diner Club“, der die Elite der Elite beherbergt. Hier ist Herkunft und Geld das Einzige, was zählt. Es wird gefeiert, gesoffen und gekotzt, als gäb es kein Morgen. Man bleibt unter seinesgleichen, zelebriert seinen Stand und nimmt sich kein Blatt vor den Mund. „I’m sick to fucking death … of poor people! “ (Alistair)

Eines Abends soll ‚mal wieder gefeiert werden, in einem Gasthaus irgendwo im Nirgendwo. Man trifft sich standesgemäß wie aus dem Ei gepellt. Die Feier nimmt langsam Fahrt auf, die Hüllen fallen und der letzte Rest von Anstand scheint zu schwinden. Die Sache eskaliert …

Was als netter Film über junge, schöne Studenten der Upper Class beginnt, mutiert in der zweiten Hälfte zum grausamen Kammerspiel. Der schöne Schein fällt und Sadismus kommt zu Tage. Hübsche Menschen, die glauben mit Geld alles kaufen zu können, zeigen ihr wahres Gesicht: Klar, dann und wann kann man schon einmal die Kontrolle verlieren, doch alles bleibt immer ohne Konsequenzen für die „feine Gesellschaft“. Man ist in eine scheinbar bessere Welt geboren, um es seinen Vorfahren gleich zu tun und Karriere zu machen. Die durchschnittliche Gesellschaft hingegen ist nichts wert und hat auch nichts Besseres verdient. Und das lässt man diese auch spüren.

Der Film „The Riot Club“ basiert auf dem Theaterstück „Posh“ von Laura Wade.
Den besagten Club, der immer nur zehn Mitglieder umfasst, gibt es in Oxford tatsächlich (Bullingdon Club). Bis heute finden sich bekannte politische Persönlichkeiten in der Liste der Mitglieder wieder: James Cameron, der englische Premier, der Londoner Bürgermeister, sowie der derzeitige Schatzkanzler zum Beispiel.

Und genau das macht diesen Film brisant und aktuell. Wenig überraschend also, dass sich Lone Scherfig als Dänin (An Education, Italienisch für Anfänger) dieses brandheißen Eisens annimmt.

Für Abgänger von Privatschulen, Mitglieder von Ruderclubs, Opernballeröffner und Verschwörungstheoretiker. Im Ernst, ein interessantes Sittenbild mit Realitätsbezug, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
Danach Champagner im Fabios, ein Schnitzerl im Landtmann, ein Drink in der Zigarrenlounge des Park Hyatt oder eines nach dem anderen …

 

The Riot Club

2014, UK, 107 min
Drehbuch: Laura Wade
Regie: Lone Scherfig
mit Max Irons, Sam Claflin, Douglas Booth, …
FSK 12 Jahre

Der Film läuft in einigen Wiener Kinos, im  Burgkino in OmU.

3sterne

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