eine Schlüsselszene aus Talea und das Sujet des FilmplakatsA Star is born.
Sophie Stockinger brilliert in ihrem ersten Kinofilm Talea an der Seite von Nina Proll.

Jasmin (Sophie Stockinger) ist introvertiert, intelligent, pubertierend und selbst in ihrer Pflegefamilie wirkt sie neben Mutter, Vater und Schwester wie eine Außenseiterin.
Ihre leibliche Mutter Eva (Nina Proll) wurde gerade aus der Haft entlassen. Die wiedererlangte Freiheit ist ihr kein bloßes Honigschlecken.
Und auch Jasmin schaut dem bevorstehenden Sommerurlaub nicht mit uneingeschränkter Vorfreude entgegen. Als eine Freundin ihrer Pflegeschwester zu Besuch ist, kommt es zum Eklat und Jasmin reißt aus …

Mutter und Tochter landen im Verlauf der Handlung im Waldviertels, im Herkunftsort der Mutter. Der 1970er-Jahre-Mief einer kleinen Pension, die obligatorische Szene in der Dorfdisco als Zitat zum Österreichischen Arthousefilm, die rauhe Schönheit der spätsommerlichen Landschaft – alles dient den Hauptfiguren als Bühne für die Suche nach sich selbst. Die Mutter hinterfragt ihre Mütterlichkeit, das Kind seine Identität.
Eine Coming-of-Age-Geschichte der besonderen Art.

Schön, dass Nina Proll wieder in einer ernsten, facettenreichen Rolle auf der großen Leinwand zu sehen ist. Ihr Spiel in Barbara Alberts Nordrand (1999) war schon stupend, in den Jahren hat sie sich weiterentwickelt. Ein Beispiel: der Blick, den sie Stefan (großartig: Philipp Hochmair) schenkt, als er das Frühstück serviert – eineinhalb Sekunden und man weiß, wo die beiden am Abend landen werden.

Eine wahre Entdeckung ist Sophie Stockinger.
So wie ihr bei der Wienpremiere in Anwesenheit aller Akteure die Bühne gehörte, nimmt sie einen im Kino sofort mit in ihre Gefühlswelten.
Man fühlt gern mit ihr, weil man ihr glaubt.
Sie erinnert mich an die großartige Autoditaktin Jennifer Lawrence in Winter’s Bone oder auch in Silver Linings Playbook. 

Katharina Mückstein ist in ihrem Regiedebüt einiges gelungen.
Vielleicht vertraut sie manchmal zu sehr der Kraft der Bilder. „Mich interessiert, Bilder auf das Wesentliche zu reduzieren und wenig zu schneiden.“ sagte sie der Wiener Zeitung im Interview. Wenig Gesprochenes tut gut, aber nicht alle langen Radreisen oder Naturaufnahmen bringen die Geschichte weiter. Manchmal bin ich schlicht aus dem Film gekippt.
Man darf gespannt sein, was Mückstein in Zukunft noch abliefert.

Für Teenager und deren Eltern, für Haneke Fans, für Menschen, die lange Einstellungen gut aushalten.
Danach: Teenager Fotos durchstöbern und ein Schremser Bier dazu.

 

Sophie Stockinger lauscht der Musik von "Tirana" bei der Premierenparty im Gartenbau KinoNina Proll beim Interview für die Seitenblicke. Sophie Stockinger sagt über die Arbeit mit ihr: "Sie ist sehr nett und bodenständig. Ich habe mir von ihr viel abschauen können."Die Regisseurin Katharina Mückstein fotografiert die glückliche Menge beim Konzert nach der Filmpremiere.das Gartenbaukino, die Ruhe vor dem Sturm, das beste Premierenkino.

 

 

 

 

 


 

Talea

2013, Österreich, 75min
Drehbuch: Selina Gnos, Katharina Mückstein
Regie: Katharina Mückstein
Kamera: Michael Schindegger
Musik: Veronika Eberhart, Wolfgang Möstl
mit Nina Proll, Sophie Stockinger, Philipp Hochmair, Andreas Patton, Eva Maria Gintsberg, Rita Waszilovics, …

FSK: noch unbekannt
Der Film konnte schon einige Preise gewinnen und läuft seit 13.9.2013 exklusiv im Gartenbaukino.
„Talea“ bedeutet im Italienischen übrigens Setzling: etwas, das sich verwurzeln soll und ein eigenständiges Lebewesen werden.

„Sophie Stockinger – Biografie

Sophie Stockinger, geboren 1997, in Wien, besucht ein Wiener Gymnasium und wurde aus über 100 Mädchen im Teenager-Alter
für Tales gecastet.
Sophie brachte zum Dreh bereits einige Jahre Bühnenerfahrung mit. Im Kinderensemble gutgebrüllt gab sie die Rosa im ‚Verschwender‘, die
Viola in ‚Was ihr Wollt‘, die Salome in ‚Der Talsiman‘ und die Buhlschaft im ‚Jedermann‘.
Sophie ist Mitglied des Theaterclubs der Jungen Burg des Wiener Burgtheaters (Premiere Essenz : 10. September, Vestibül Burgtheater)
und des Jungen Ensemble Hörbiger (www.jöh.at) im Theater zum Himmel.
In der ORF Produktion ‚Leben, Schnell ermittelt‘ (90 min Fernsehfilm, August 2013) spielt Sophie an der Seite von Ursula Strauss.
‚Talea* ist ihr erster Film.

Am 22. und 23. September 2013 steht Sophie in der ersten Produktion des Jungen Ensemble Hörbiger im Stadttheater Walfischgasse in ‚Romeo und Julia‘ auf der Bühne (www.stadttheater.org).“  (Quelle: filmdelights)
Es gibt noch Karten!

ein weiterer interessanter Film aus Österreich - ansehen!

 

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