Magic MikeIn Magic Mike, dem neuen Soderberg, spielt Matthew McConaughey.
Den kann ich nicht leiden.
Auch weil er nur aus seinem ewig nackten Oberkörper zu bestehen scheint.

Aber hier ist endlich ein Film, bei dem sein Bedürfnis seinen fleißig gestählten Körper nackt zu zeigen mit der Story korreliert.

Also gehe ich anstatt ins Freibad mit seinen schwitzenden Artgenossen in Badehosen ins klimatisierte Kino um dort perfekt durchtrainierten Menschen beim Ausziehen zu zusehen.
Denn darum geht es doch vordergründig im neuen Film von Steven Soderberg.
Im Vergleich zur Ocean-Trilogie ist die Männertruppe hier insgesamt nicht besonders gewitzt, die Story oszilliert um Pretty Woman und Aschenputtel andersrum. Dafür haben die Jungs weniger an und strippen beherzter als damals die Chippendales.

Magic Mike (Channing Tatum aus Haywire) ist das 30-jährige Zugpferd einer Stripshow der amerikanischen Kleinstadt Tampa, Florida. Er träumt den amerikanischen Traum vom Unternehmertum und spart seit Jahren sein im Club, am Bau und sonstwo sauer verdienstes Geld um dann letztlich wieder und wieder bei der Bonitätsprüfung der Bank durchzufallen.
Bei einem Job am Bau gabelt er den jungen orientierungslosen Adam (!) auf, bringt ihn mehr zufällig, aber letztlich aus Gutmütigkeit im scheinbar glamourösen Showbusiness unter und wird dessen Mentor.

Soderberg zeigt uns, was wir sehen wollen:
einen entfesselten McConaughey als Dalles, den narzisstischen Clubbesitzer. Er gibt die männliche Puffmutter und den manipulativen Geschäftsmann so glaubhaft, dass man meinen könnte, der Film wäre ihm auf den Leib geschrieben. Dabei enthält die Story tatsächlich Teile der Biographie von Channing Tatum.
Wir bekommen auch den kritischen Blick auf Menschen als Sexobjekte serviert, hier eben Männer.
Und den Blick auf eine Gesellschaft, die sagt, dass Leistung zählt, aber letztlich auf ihren sozialen Hierarchien besteht, wenn die freizügige Studentin Joanna (Olivia Munn) zum Abschluss ihres Studiums auch den Stripper abschießt.
Natürlich kriegen wir auch eine Liebesgeschichte.
Und viel sehenswerte nackte Haut.
McConaughey mag ich allerdings immer noch nicht.

Für Mädels.

 

Magic Mike

2012, USA, 111min
Drehbuch: Reid Carolin
Regie: Steven Soderberg
mit Channing Tatum, Alex Pettyfer, Matthew McConaughey, Cody Horn, Olivia Munn
FSK 12 Jahre

Magic Mike ist gerade in vielen Wiener Kinos angelaufen.
Er spielte bei Produktionkosten von 7 Millionen Dollar bisher über 111 Millionen Dollar ein.

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