Iron Man 3Gwyneth Paltrow ist angeblich der meist gehasste weibliche Hollywoodstar.
Trotzdem: sie gehört einfach zu Iron Man 3 als Pepper Potts, die Freundin von Tony Stark, dem Helden des Marvel Comic.

Alles läuft gut im Leben von Tony Stark alias Robert Downey Jr.: tolle Freundin, lässiger Job, Geld wie Heu. Blöd nur, dass er nicht schlafen kann.

Als Amerika durch eine Serie von Selbstmordattentaten erschüttert wird, reagiert Stark emotional und erklärt sich selbst zur Zielscheibe: „No politics here: just good old fashioned revenge!“ Dem Terroristen Mandarin (Ben Kingsley) muss man das nicht zwei Mal sagen. Er zerbombt Starks Haus mitsamt den Superheldenanzügen und Iron Man muss sich von da an mit ganz schön wenig Iron durchschlagen.

Der Film überrascht mehrmals durch Wendungen in der Handlung, deswegen sei hier auch nicht viel mehr vom Inhalt verraten.
Nur eines noch: es kommt mehr auf den Mann an, als auf den Anzug, den er trägt …

Der Schachzug des Drehbuchs von Shane Black den Helden über weite Strecken als Mensch kämpfen zu lassen, erweist sich als genial. So ist unterm Strich mehr Mac Gyver als Marvel drin.
Dass Downey Jr. einen Film tragen kann, hat er für mich zuletzt bravourös in den beiden Sherlock Holmes Verfilmungen bewiesen.
Dass Black spritzige Dialoge und gute Buddy Szenen schreiben kann – hier mit einem kleinen Buben – weiß man von Lethal Weapon bis Kiss Kiss Bang Bang.
Eine gute Paarung.

„I’m gonna offer the choice: do you want an empty life, or a meaningful death?“ lässt Black den Bösewicht Mandarin zum Beispiel sagen.
Ben Kingsley versieht ihn mit einer langsamen, immer bedeutungsschwangeren Sprachführung und gefährlich rollendem „R“: richtig, wiedereinmal ein Plädoyer für die Originalfassung.

Niemand möge sich verachtungvoll vom Hollywood Blockbuster abwenden: der hier hat es wirklich verdient gesehen zu werden!
Der Held als verwundbarer Mensch, der Witz, insgesamt einfach wirklich gute Unterhaltung.

Nicht für eingefleischte Fans der Comicvorlage, sonst sehr breitentauglich, vorstellbar für ein erstes Date.

Danach gönnt man sich ein Drink in einer echten American Bar. Oder einen Burger im Flatschers. Notfalls tut’s auch ein Besuch bei Burger King.

 

 

Iron Man 3

2013, USA, 131min
Drehbuch: Shane Black
Regie: Drew Pearce, Shane Black
mit Robert Downey Jr., Guy Pearce, Rebecca Hall, Gwyneth Paltrow, Jon Favreau, Paul Bettany, Ben Kingsley, …
FSK 12 Jahre

Der Film ist am 3.5.2013 in vielen Wiener Kinos angelaufen. Die Originalfassung auf großer Leinwand empfiehlt sich hier besonders.
(Alle verfügbaren Trailer finde ich eher irreführend.)

Iron Man 3  ist jetzt schon drauf und dran The Avengers als mit weltweit eingespielten 1,5, Milliarden Dollar erfolgreichsten Film des Jahres 2012 einzuholen.
Da verwundert es nicht, dass ihm letzten Jahrzehnt der Anteil des popular Entertainment in Hollywood zu Lasten kleiner Produktionen stark zugenommen hat. Auch hier bricht das Mittelfeld, der Mittelstand weg.
Bei einer Pressekonferenz im Bayrischen Rundfunk antwortetet Robert Downey Jr. auf die Frage, was er mit dem Superheldenanzug in der Wirklichkeit einen Tag lang tun würde: „Sell it!“ Sic.

ein Vergnügen

 

 

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