Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand - Filmplakat
Nicht bei jedem köstlichen Buch gelingt die Transformation in einen eben solchen Film.
Bei Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand ist die Übung gelungen.

Allan Karlsson sitzt in Schlapfen und Morgenrock, aber ansonsten korrekt gekleidet, auf seinem Bett im Altersheim und wartet.
Er ist heute 100 Jahre auf der Welt und die offiziellen Beweihräucherungen sind ante portas. Spontan beschließt er, dass er auf das alles so gar keine Lust hat.
Er steigt aus dem Fester, spaziert zum nächsten Bahnhof und löst mit dem Kleingeld in der Hosentasche ein Busticket ins nächste schwedische Kaff.

Eine abenteuerliche Reise beginnt, abenteuerlich wie die letzten hundert Jahre.
Allan ist ohne Arg, eine besondere Form des reinen Toren, von (zumeist) entwaffnender Ehrlichkeit und Naivität in ihrer charmantesten Ausformung.
Was ihn jetzt zu einem Koffer mit 50 Millionen Drogengeld, neuen Freunden und einem Elefanten führt, hat ihn, den leidenschaftlichen Sprengmeister, frühen Waisen, Fotografen und trinkfesten Schelm, auch zu Franco, Stalin und Einstein gebracht – allerdings zum beschränkten Bruder des Genies …

Der Film übernimmt die Chronologie des Buches, vertraut der reichen, phantasievollen Erzählweise des Romanautors Jonas Jonasson völlig. Das geht bis ins kleinste Detail wie das Stiefmütterchenbeet vor dem Altersheimfester.
Das macht aber nichts.
Manches Gute kann eben nicht verbessert werden.

Die Kenner des Bestsellers werden sich freuen und die (Noch-) Nichtleser werden im Kino gleich großes Vergnügen empfinden.
In Schweden legte der Film den erfolgreichsten Kinostart aller Zeiten hin: 762.000 Besucher in den ersten zwei Wochen – bei 9,5 Millionen Einwohnern.
Das sollte ‚mal bei uns passieren, bitte!

Augenzwinkerndes, unterhaltsames Kino, das einen richtig gute Geschichte humorvoll und leichtfüssig erzählt.
Mit der Familie, den FreundInnen, beim ersten Date.

Danach passt jede Art von hochprozentigem Alkohol bei Roberto oder im Puff.
Oder ein gemütliches Zusammenhocken, Essen und Reden zum Beispiel im Ulrich oder Chiq Chaq.

 

 

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

2013, Schweden, 114 min
Drehbuch: Felix Herngren, Hans Ingemansson, Jonas Jonasson (nach seinem Roman)
Regie: Felix Herngren
mit Robert Gustafsson, Iwar Wiklander, David Wiberg, Mia Skäringer, Jens Hultén, Bianca Cruzeiro, Alan Ford, …

FSK 12 Jahre; es gibt ein paar Tote, aber das nimmt hier niemand wirklich ernst.
Der Film startet am 20. März 2014 in den Wiener Kinos.

Jonassons zweiter Roman ist seit November 2013 fertig: „Die Analphabetin, die rechnen konnte“
Er wurde durchwegs positiv aufgenommen und ist mit dem IBAN 9783570585122 in der Buchhandlung deines Vertrauen erwerbbar.

köstlicher Schelmenroman auf der großen Leinwand: empfehlenswert !

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