Das HeinzDas Heinz steht für ein freundliches, familiäres Restaurant am Rudolfsplatz.
Das Essen ist anständig und das Service großartig.
Aber den Namen finde ich trotzdem blöd.

Am Rudolfsplatz 12 war in den 1980iger Jahren ein beliebtes Watering Hole der Wiener Szene: das Apropos, wer sich erinnert. Irgendwann hörte die Hütte auf zu brummen und seit zwei Jahren gibt es an der prominenten Adresse ein gemütliches Esslokal. Der alte Mief wurde liebvoll wegrenoviert, die hohen Fenster zum Park hin blieben erhalten.

Die Küche ist rindfleischlastig begleitet von sehr gepflegter Bierkultur (Murauer 0,3l für Euro 2,70) und mit „best of all worlds“ aufgepeppt: Gegrillter Halloumi (Euro 9,50), Bretonischer Fischtopf vom Waller (Euro 13,90), Cheesburger (Euro 13,50).
Wir verkosteten die Stosuppe (Euro 4,50), eine Rarität auf Speisekarten und für mich fanatische „Mild-esserin“ etwas zu stark gesalzen, die Blunzn-Ravioli (ab Euro 8,90) von der Wochenkarte waren köstlich, der „Das Heinz Salat“ (Euro 9,50), also Filetspitzen auf Chicorree mit Kürbiskernöldressing, ebenso. Nur das Saftgulyasch (ab Euro 7,50) mit Gebäck isst man anderswo feuriger.

StosuppeBlunzn RavioliGulyaschDas Heinz Salat

 

 

 

 

 

Das Ambiente spielt Sylter Langhauschic bis nach Skandinavien und trifft sicher den allgemeinen Geschmack: Weiß, Grau, Lindgrün dominieren der Gastraum beim Entrée, in dem es sich rauchfrei angenehm speisen lässt. Die Bar im Anschluss hat sich der Ex-Banker Heinz Karasek, ja, daher der Name, in Frankreich aus Zinn fertigen lassen und gleich ein paar wunderbare Weine wie den Minervois AOC, Domaine Courbissac, 2008 (1/8l für Euro 5,00) mitgebracht: es lohnt sich übrignes mit dem Wirt über Wein, Gott und die Welt zu plaudern.

Man kann natürlich auch an der Bar rauchen, Cocktails (Euro 8,50) schlürfen, in den Couchen versinken, in der kleinen Bibliothek schmökern oder die leeren Hendricks Ginflaschen in den Regalen zählen, sehr sympathisch. Das Extrazimmer für zehn Personen im Anschluss war bevölkert von genussbegabten Zigarrenrauchern. Manchmal gibt es ein Konzert, eine Weinverkostung oder Ausstellung: derzeit Oliver Feistmantl, dessen Wienbilder perfekt hierher passen.

Mag man nicht der Küche wegen hierher kommen so wie einige Touristen und viele Stammgäste, alle über Dreißig, dann tut man es wegen der Gemütlichkeit und wegen der Menschen, die am Werk sind: sie zaubern die entspannte Wohnzimmer-Atmosphäre, sind aufmerksam, ausgesprochen freundlich und haben im Fall der jungen Dame, die uns betreut hat, einen wunderbar trockenen Schmäh.
Schon wieder eine Rarität.
Allerlei Zutaten insgesamt also für beschauliche Gemütlichkeit und die Leichtigkeit des Seins.

Für das täglich wechselnde Mittagsmenü; für ein Abendessen, wenn weder sie noch er Lust haben zu kochen; zum Rendezvous; zum Runterkommen.
Das Heinzim Restaurantbereicheine gemütliche Ecke in Restaurantbereichin der Bar vom Das Heinz

 

 

 

 

 

 

Das Heinz

Rudolfsplatz 12, 1010 Wien
Tel.: 01 / 523 03 78
E-mail: lokal@dasheinz.at
website: www.dasheinz.at

Öffnungszeiten: Mo bis Fr 11.30 – 24.00 Uhr, Sa 18.00 – 24.00 Uhr
Mittagsmenü: 11.30 – 14.30 Uhr
Küche: Mo bis Fr 11.30 – 23.00 Uhr, Sa 18.00 bis 23.00 Uhr
effektiv getrennte Bereiche für Raucher und Nichtraucher, gute Lüftung im Raucherbereich, Schanigarten auf dem Gehsteig

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4 comments

  1. Also ich und meine Familie lieben das Heinz und den Namen find ich gut, vor allem „wienerisch“. Auch originell fürs Damen WC „Die Heinz“ anzuschreiben, das zeigt den guten Humor des Besitzers. Euren Artikel finde ich sehr gut, auch die Arbeit die dahintersteckt. Gut das es ehrliche Leute gibt.
    Liebe Grüsse und einen guten Rutsch ins 2013 wünscht euch Elisabeth

    • club

      liebe elisabeth,
      herzlichen dank für den kommentar und die anerkennenden worte!
      wir wünschen auch ein kekes, genussreiches, wunderbares neues jahr!

  2. harry egger

    Dass du den Namen blöd findest hat doch wohl eher private Gründe.
    Wie würdest du denn „das Harry“ finden? Nur mal so aus Interesse nachgefragt.

    • club

      demnächst erscheint bei uns ein artikel zu „harry’s time“.
      ich sag’s nur.