es gibt reis, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Es gibt Reis. Und es gibt Vergnügen!

„es gibt Reis“ ist der sympathische Name ein kleines, gemütlichen Lokals mit vorzüglicher Küche und bemerkenswerter Cocktailkarte in der Josefstadt. Mutig hat es am 1.Juli 2015 eröffnet und den langen, heißen Sommer samt Schanigarten für zehn Personen gut überstanden.

In diesem absurd frühlingshaften November gefällt es pia und mir aber auch drinnen ganz wunderbar. Das zwanzig Menschen an den Tischen (und drei an der Bar) fassende Lokal besticht durch gemütliche Klarheit in Grau. Dominierend sind ein Ölbild und die für mich überraschend wohl sortierte Bar. Der Anblick derselben lässt uns nach der Getränkekarte fragen – um 12.00 Uhr mittags. Berufsrisiko für unsere Leber quasi.
Wir wählten aber vernünftig die Hauslimo (0,25l um Euro) und einen gespritzten Traubensaft (Euro 2,50), beides tadellos, aber wir beschlossen noch vor dem Essen bald wieder zum Trinken wiederzukommen.

es gibt reis,  Phat Kaphrao, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

es gibt reis, Phat Kaphrao, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwiien.at

Also zum Trinken. Über acht verschiedene Gins wird sich man einer freuen, über sechs Bourbons, sieben Scotchs, aber noch viel interessanter sind die Cocktails. Sehr phanatsievolle, aber vollmundige Kreationen mit witzigen Namen wie zum Beispiel:

  • Wildes Mädchen (Weißer Rum, Limettensaft, Honigsirup, Thai Basilikum, Soda; Euro 8,50)
  • Daumen (Scotch, Yuzusaft, Zitronensaft, Zucker, Matchapulver, Eiweiß)
  • Hellgrüner Jerseyanzug (Gin, Chartreuse Grün, Zitronensaft, Pastis, Zucker; Euro 9,00)
  • Die Verbindung ist ideal (angesetzter Rosmarinvodka, frischer Pfirsich, Zitronensaft, Orangenmarmelade, Honigsirup, Orangebitters, Grand Marnier, Prosecco; Euro 9,00)
  • Garden Sour (Calvados, Johannisbeermarmelade, Zitronensaft, Chocolatebitters, Eiweiß; Euro 9,00)
  • Sag deinen Eltern nichts davon (Bourbon oder Rye, Pflaumenwein, Pflaumenbitters, Euro 9,00)

Wer an Helge Schneider und die The Sign Bar denkt, denkt richtig. Wer hier an den Shakern werkt, hat viel Ahnung und macht gern, was er eben macht. Würde ich in der Nähe wohnen, wäre das mein neues Lieblingslokal für den Afterwork Drink, den Ichwilleinbißchenschweigenundindieluftschauendrink, für den Ichwillnochnichtnachhausecocktail und den Cocktail vor und nach einem richtig guten Essen – ohne Lokalwechsel.

es gibt Reis, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

es gibt Reis, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Es gibt Reis wie in Südostasien.

Apropos Essen. Manchmal könnte man meinen, der 8. Bezirk folgt innerhalb Wiens eigenen kulinarischen Gesetzmäßígkeiten. Klein und fein ist zum Beispiel ziemlich gefragt. Und Spezialisierung mit Herzblut. Beispiele? Gern. Die Bar Tür 7, das Verde 1080, das Restaurant punks, das deli bluem im museum, natürlich das Kaffeemodul,

„es gibt Reis“ ist ein sehr spezieller Asiate. Eine Garküche mit Scharf. Er sieht nicht so aus, aber drinnen geht um den Südosten und die Gerichte sind mit Verve gewürzt. Das merkt man schon beim Papaya Salat (klein um Euro 5,00) der die Verdauungssäfte frisch und angenehm spicy in Bewegung bringt.

Die Speisekarte ist überschaubar, aber nichts fehlt: „Fleisch, Fisch, Ei, Gemüse, Tofu, Salat und Süßes“.
Wir hatten noch Phat Kaphrao (Euro 9,50, würziges Bio-Rinderfaschiertes mit Chilli, roten Fisolen und Zwiebeln, Thai Basilikum, Spiegelei, dazu Jasminreis; auch als vegane Speise genießbar um Euro 7,00) und Chicken Rice (Freilandhuhn auf Jasminreis, beides in Suppe gekocht, dazu Ingwer-Knoblauch-Chilli Dip und Suppe um Euro 8,50). Beides sehr gut und mild, was die Verwendung von Salz betrifft. Beides machte vollends zufrieden und wir waren auch mit den Portionen glücklich.

Unsere Tippgeber, die meinten, wir müssten unbedingt über dieses „super“ Lokal berichten, fanden die Portionen nämlich unisono zu klein, aber das war auch schon der einzige monierte Mangel. Können wir nicht bestätigen. Pia und ich sind wahrlich keine „kleinen Esser“! Sind zwei Köche, zwei Portionsgrößen eine mögliche Erklärung? Wären die Teller sparsamer befüllt gewesen, hätten wir außer einem heißen veganen Brownie danach (gut für Euro 4,50) für zwei eben noch mehr bestellt, denn die Preise sind tatsächlich eher klein.

Die junge, freundliche Dame im Service glänzte durch eine charmante Kombination aus Lockerheit und Kompetenz. Allein das mochten wir schon sehr.
Fazit: Ein untypischer „Asiate“ im besten Sinne, zu dem man nicht nur pilgern sollte, wenn mittags das Verde 1080 um die Ecke zu voll ist. Außerdem gibt es hier jeden Tag Reis. Sehr erfreulich!

es gibt Reis. Die Bank umrahmt alle Sitzplätze, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

es gibt Reis. Die Bank umrahmt alle Sitzplätze, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

 


es gibt Reis

Piaristengasse 15, 1080 Wien
Tel.: +43 1 8905587 und +43 676 3500371
web: https://www.facebook.com/esgibtreiswien

Öffnungszeiten: Di bis Fr 15:00 – 2:00 Uhr, Sa 12:00 – 2:00 Uhr und So 12:00 – 22:00 Uhr
Mittagessen: Mo bis Fr 11:30 – 15:30 Uhr
Inhaber:  David Zoklits
Nichtraucherlokal, Schanigarten, WLAN, Cocktailkarte

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