cafe else
Neulich habe ich auf einem Konzert nette Menschen kennengelernt, die mir begeistert von einem Lokal im 2. Bezirk erzählten – im gleichen Haus, in dem sie selbst auch wohnen.
Das muss ein besonderes Lokal sein, ist doch die Feindschaft zwischen Gastronomie und Anrainerschaft quasi obligatorisch!

Es ist ein besonderes Lokal: das Café Else.

Im immer noch kulinarisch und auch sonst aufstrebenden, leicht „verhipsterten“ 2. Bezirk tut sich andauernd Neues. Man kommt gar nicht zurande mit dem Nachschauen, Beobachten, Testen.
Seit einem Jahr gibt es jetzt die Neuauflage einer lokalen Institution, eine erfreuliche Tatsache, die im August ein legitimer Grund zum Feiern war.

Das Else war früher legendär – wegen seiner Besitzerin „Frau Else“ und wegen des gar nicht schmähstaden Kellners, wegen dem „Herr Kurt“nämlich.
Und natürlich wegen der Halbweltdamen, die im Kaffeehaus ihre Kundschaft aquirierten.
Die Nähe zum Rotlichtmilieu ist Geschichte, aber das Lokal unter den neuen Besitzern auch schon wieder legendär.
Das muss ‚mal einer schaffen!

die Fassadenschilder, die Holzvertäfelung und der Steinboden sind von damals. Sonst wurde alles neu gestaltet, aber das Lokal wirkt trotzdem  wie aus einem Guss und als ob es immer schon so gewesen wäre

als wäre es schon immer da gewesen, so wie es sich jetzt zeigt, das Cafe Else

Untertags Kaffeehaus, mittags durchaus Labstelle, abends Treffpunkt auf ein „Plauscherl“, für ein, zwei Stunden Ruhe von der Welt allein an der Theke, auf ein Bier und das eine oder andere Zigaretterl am Stammtisch mit Freunden. Es finden sich Studenten, Anzugträger, Künstler in friedlichem Miteinander. Die Atmosphäre wirkt eingeschworen, aber man stört nicht als Besucher. Und es ist immer jemand da.

Zu essen gibt’s kleine Gerichte quer um den Globus, Schwerpunkt Tapas: wir hatten Gemüselastiges (siehe Bilder), alles frisch, gut, leistbar.
Es gibt tschechisches Bier, ein Cerna Hora (0,5l und Euro 3,60), und man weiß es zu zapfen.

Und wer sich jetzt denkt, das kommt mir alles so bekannt vor, der hat das Else wohl im Aufschneider oder einem anderen österreichischen Krimi schon erlebt …

Für alle, den ganzen Tag und die halbe Nacht lang hervorragend geeignet.

ganztags Frühstück ab Euro 4,20, allerlei Kleinigkeiten für den schnellen Hunger: hier eine Spanische Tortilla mit Salat und Dip un Euro 6,20.

besser als in vielen Kaffehäusern: das Essen im Else

 

Café Else

Heinestraße 36, 1020 Wien
Tel.: 01 /958 48 14
E-mail: office@cafeelse.at
web: www.cafeelse.at

Öffnungszeiten: täglich 10.00 – 24.00 Uhr
Raucherlokal, ganztägig Frühstück, Programm
in der Nähe: Supersense, Fluc, Karmelitermarkt, …

Betreiber: Roland Schweizer (kennt man von Rhiz) und Jörg Dreer (kennt man aus der Roten Bar)
Vorbesitzerin: Elisabeth Petritsch (alias „Frau Else“), Gott hab‘ sie selig
Inneneinrichtung, Umbau: http://stahlwerk.pro/p19_cafe_else/

 

35sterne

 

 

Dein Kommentar

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2 comments

  1. Christof

    Sehr gelungene Beschreibung des überaus netten Cafés, Rückzugortes und Absackertreffpunkts – leider gibt es in diesem Haus, wo das Café residiert, nicht nur die netten Bewohner, die die Autorin hingebracht haben, sondern auch ganz klassische Wiener Rabiatperlen, die den Betreibern das Leben urschwer machen. Und das, obwohl sie wussten, dass ein Café unter ihnen ist, als sie eingezogen sind. Und der Herr Schweizer alles getan hat, um ihnen entgegenzukommen – Anlage plombiert etc, selbst auf Live-Konzert verzichtet.
    Aber die Scherereien gehen weiter, so weit, dass – wie man hört – sogar die Zukunft des Cafés gefährdet sein soll!
    Kann es sein, dass in Wien im 21. Jhd. nach dem Ost-Klub eine zweite Location wegen nerdiger Mieter zusperren muss?
    Hoffen wir nicht und lasst uns im Café Else das eine oder andere Achterl der Solidarität trinken!!

  2. pia

    Danke fuer den Kommentar . Wir hoffen das Beste ! Keke Grüße !