Teigtaschen - ein weites FeldIch träume von Jiaozi, Gyoza und allen ihren asiatischen Kollegen, während andere bei Teigtaschen an Schlutzkrapfen, Ravioli oder Maultaschen denken mögen. Es liegen ohnehin keine Welten dazwischen.
Vielmehr führen uns die Teigtaschen im Edo Sushi mehr die Ähnlichkeit der Küchen vor Augen als die Trennung der Geschmäcker.

Um an Jiaozi optimaler Form und Füllung heran zu kommen, heiratet man am besten in eine chinesische Familie ein. Diese treffen sich nämlich gerne zum gemeinsamen Teigtaschen machen und deren anschließendem Verzehr.

 

Um die Herstellung alternaitiv selber zu erlernen, könnte man auch wie Katha Seiser nach Peking reisen: http://derstandard.at/1334132469324/Jiaozi-Kochkurs-Nudeldrucken-im-Hinterhof
Die Jiaozi dort dürften (da nordchinesisch) denen im Wiener Edo Sushi ähnlich sein.
Wofür man alleine oder zu zweit anfangs einen halben Tag braucht, reicht später übrigens mit Übung eine halbe Stunde. Aber nicht immer will man das Nudelbrett herausholen und sich die Finger mehlig machen.

‘Homemade’ ist immer am besten, und bei Edo Sushi sind die Teigtaschen selbstgemacht.

 

 

 

 

 

 

 

Ich bin mir sicher, so gute Nudeltäschchen bekommt man in Wien nur an wenigen Orten!
Ich würde ja gerne einmal eine Blindverkostung der Speisen diverser Lokale machen. Da könnten, glaube ich, gerade bei den Asiaten einige beliebte Lokale in der Innenstadt abstürzen und (fast) No-names zu Höhenflügen aufsteigen.

Das Edo Sushi erinnert mich an die kleinen, etwas schmuddeligen Lokale in New York in den
frühen 1990ern, in denen meine damaligen roommates, österreichische Studenten, sich mit
‘Futter’ versorgt haben. Aber dort wie da wurde sehr ‘sauber’ gekocht.
Das Edo Sushi ist auch keine Schönheit, hat aber dafür ein junges, buntes, auch studentisches Publikum. Das kann man von einem der drei Bar-Tische aus länger beobachten oder die Speisen mit nach Hause nehmen.

Da der kleine Raum auch die Küche ist, sieht man wie etwa für die köstliche Tom Yam Gung Suppe die Garnelen, Tomate, Galgant und frische Strohpilze (statt schon braunen Champions) frisch geschnitten werden. Wie im Wok das Huhn mit Gemüse kurz gebraten wird etc. etc.

Die (immer!) günstigen Sushi sind nicht allererste Qualität, aber sehr gut. Wobei mich allgemein wundert, dass roher Fisch, der in Japan zu Recht eine hohe Wertschätzung genießt, bei uns in beinahe jedem asiatischen Lokal als billiger Snack erwartet wird. Lang geht’s ohnehin nicht mehr, und den Umstieg auf Süßwasserfische haben bisher nur wenige Lokale geschafft.
Der Name ‚Edo Sushi‘ hat übrigens so zu lange verhindert, dass ich das Lokal und alles, was es
zu bieten hat, entdeckt habe.

 

 

 

 

 

 

 

Trotz all den vielfältigen Verlockungen auf der Karte und den für die vor mir Wartenden zubereiteten Köstlichkeiten, will ich meine Jiaozi! Gedämpft oder gebraten. Die grünen mit Spinat sind derzeit mein Favorit, das Auge isst eben immer mit, auch wenn man sich ganz auf den Geschmack konzentriert. Hm, der Geschmack! Mouth-waterig!
In der dazupassenden Sauce mit schwarzem Essig, Sojasauce, Chili, Knoblauch und Koriander
kann man in individueller Abwandlung auch eine Komponente weglassen.

Wenn man preisgünstig und total gut essen will, gehört das Edo Sushi zur ersten Wahl!

 

Edo Sushi

Gumpendorfer Straße 92, 1060 Wien
Tel.: 01 / 596 06 70
Öffnungszeiten: täglich 11.00 bis 22.00 Uhr
Acht Sitzplätze, Nichtraucherlokal

12 Stück Jiaozi  zu 4,80-8,80 Euro
Suppen und Vorspeisen  2,20-4,10 Euro / Hauptspeisen  3,50-9,90 Euro
Maki ab 6 Stk 1,90 Euro per Stück / Set (4 Sushi+3 Maki) ab 3,10 Euro /
Sashimi 12 Stk für 12,90 Euro

Dein Kommentar

keke Spam-Abwehr: *

1 comment

  1. mir

    Über den Sommer kam Edelstahl in die Küche. Wenn das Grün nicht wäre würde man sie fast nicht wieder erkennen. Der Ansturm und damit die Wartezeit hat auch zugenommen und ein klein wenig hat die Qualität gelitten. Aber das Preis-Leistungsverhältniss ist immer noch großartig!