In-Dish, Interieur, neue indische Fusionsküche, Wien, Bild (c) Claudia Busser - kekinwien.at

In-Dish

Du magst gehobene Hausmannskost? Du schätzt indische Küche, aber auch Fusion? Und herzerwärmend freundliches Service sowieso?
Das kannst du jetzt alles in einem haben, mitten im ersten Bezirk, im am Valentinstag 2018 eröffneten Restaurant In-Dish.

Wir waren wieder einmal bei einem Bloggeressen (siehe das Bild ganz oben bitte). Selten, wenn sowohl die Einladung, als auch das Lokalkonzept einer Neueröffnung vielversprechend klingen, dann machen wir eine Ausnahme und zahlen unser Essen nicht selber. Kommt im Schnitt ein, zwei Mal im Jahr vor. Und „Indische Fusionsküche“ gepaart mit „Familienbetrieb“ und „progressiv“ klang verlockend.

 

Der Empfang im In-Dish, Bild (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Der Empfang im In-Dish, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at

 

Lokalkolorit: Zell am See / Mumbai / Wien

Die Betreiber haben bereits in Zell am See ein Lokal betrieben und der „Juniorchef“ hat sich seine Sporen unter anderem in London, New York und Manchster verdient. In der Küche gibt es ein Team aus vier Köchen unter der Doppelspitze von Izhar Ahmend und Raj Pal. Das Serviceteam funktioniert wie die perfekt geölte Zahnräder einer Uhr: Hier sind Profis am Werk.

In der Küchenlinie will man Tradition und Moderne verbinden. Hat man schon öfter gehört, aber tatsächlich ist das hier Gebotene für Wien wirklich neu. Es gibt italienische und asiatische Einflüsse bei einigen Gerichten und das auf der aktuellen Karte meist bestellte Gericht ist derzeit der Chicken Burger. (Die neue Karte kommt bereits im April, zu aktuellen geht es hier).

Aber keine Sorge: Es gibt auch Currys, wobei die Schärfegrade aller Gerichte dem europäischen Empfinden angepasst sind. Natürlich steht es jedem frei von der extrem scharfen „Ghost Sauce“ zu nehmen und sich von Europa blitzschnell nach Indien zu katapultieren – via Schmerzreiz auf der Zunge. Keker Tipp: Ganz vorsichtig mit einer winzigen Menge anfangen. Eine Bereicherung für einige Gerichte!

Das fesche Restaurant mit 120 Sitzplätzen hatte schon einige Wochen geöffnet als man uns zu Tisch bittet und ist gut gefüllt. Das bunt gemischte Publikum ist abends eher „frauenlastig“, mittags stillen mehr Männer hier ihren Hunger, wie man hörte. Die Gestaltung des Interieurs hat die Familie übrigens selbst übernommen. Im großen Gastraum hängen die Plakate der Bollywood-Lieblingsfilme an der Wand. (Der Vorraum soll noch ein wenig umgestaltet werden.) Wer ein intimes Gespräch plant, bucht die Logen im linken Raum. Im großen Raum rechts hört man munteres Geplauder, die Stimmung ist gelöst und über allem liegt der herrliche Duft von Gewürzen.

 

Blick in den großen Gastraum im neuen In-Dish, Bild (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Blick in den großen Gastraum im neuen In-Dish, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at

 

Wraps, Sushi, Biryani, Currys und süße Calzone

Klingt wild? War es nicht, sondern durchwegs angenehm, spannend, erfreulich. Und wir haben uns annähernd durch die ganze Karte kosten dürfen.
Und Folgendes habe ich verkostet:

  • Gol Gappa Shot: Ein Shot ist etwas zum Trinken oder?

    Richtig. Du füllst eine Tamarinde-Joghurt-Minze-Sauce in das frittierte Weizen-Kartoffelbällchen und nimmst es im Ganzen in den Mund. Gol Gappa Shot (Euro 1,50) ist indische Stresstfood, heißt etwas wie „runder Happen“ und bereitet den Gaumen wunderbar auf alles vor, was da noch kommen wird.

Gol Gappa Shot im In-Dish, Bild (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Gol Gappa Shot im In-Dish, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at

 

  • Cone: besser in die Hand nehmen …

    Denn sonst erfährt man den Geschmack nicht umfassend. Die Hülle ist Papadum, die Fülle Hühnerbrust aus dem Tandoor, hausgemachtes Salsa. Überraschend mild (Euro 6,00). Alle vier hausgemachten „Saucen“ (im Bild unten rechts und links vom Cone) sollte man sich gönnen.

Chicken Tikka Taco Cone, Bild (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Chicken Tikka Taco Cone, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at

 

  • Tikki: Fast wie von der Oma

    Meine hat nämlich auch hervorragende Kartoffel-Laibchen gemacht, allerdings deutsche. Diese sind mit Schmelzkäse gefüllt. Man kann zahlreiche Chutneys, Raitas und Saucen dazu bestellen –  das Teilen mit anderen Essern bietet sich an. Gut als Vorspeise, wenn man großen Hunger hat (Euro 5,00).

Kartoffel-Käse-Tikki im In-Dish, Bild (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Kartoffel-Käse-Tikki im In-Dish, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at

 

  • Onion: Umami für Veganer

    Die Kichererbsen-Zwiebelpuffer zeigten deutliches Umami und waren für meinen Geschmack ein klein wenig zu dunkel geraten (Euro 5,00).

    Dann hatten wir noch die Marsala Arancini, zu einem Kegel aufgetürmte, frittierte Reisbällchen, gefüllt mit Kalbsfaschiertem (um Euro 7,00 – und ich habe leider kein Foto für Dich); geschmacklich gut, aber auch rasch sättigend.
    Der Eindruck bis jetzt soll nicht täuschen: Es gibt hier auch viel Vegetarisches und Veganes!

Onion Bhaji, vegan, Bild (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Onion Bhaji, vegan, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at

 

  • Tandoor oder Tandur: Garnelen aus dem Ofen

    Die Portionen sind allesamt großzügig bemessen. So wurde auch bei diesem Teller nicht mit den Riesengarnelen gegeizt (Euro 23,00). Dazu serviert werden Reis oder Gunpowder-Kartoffeln, sehr gute Süßkartoffelfries oder Naan. Ein Highlight.

    Dazu oder davor trinken kann man Cocktails, Säfte von Rauch, Ottakringer Bier und ein paar ausgewählte Weine. Bei den offenen sind Achtel- und Viertelpreise angegeben – Wieninger, Knoll, Igler, Netzl, Sabathi, … Zur Getränkekarte geht es hier.

Tandoori Riesengarnelen, Bild (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Tandoori Riesengarnelen, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at

 

  • TTT – Tikka Trilogy

    Hühnerbrust wird mit dreierlei Marinaden behandelt und dann im Tandoori Ofen gegart, man schmeckt angenehme Grillaromen. Von links nach rechts siehst du das jeweilige Ergebnis mit der hauseigenen Tandoori Gewürzmischung, in der Mitte meinen absoluten Favoriten Cashew-Muskatnuss und rechts, auch sehr gut: Minze. Dazu wieder Reis oder Gunpowder-Kartoffeln, Süßkartoffelfries, Naan, alles um Euro 16,00.

TTT Tikka Trilogy, Bild (c) Claudia Busser - kekinwien.at

TTT Tikka Trilogy, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at

 

  • Butter Chicken Burger

    Das Bild ist ein wenig irreführend: Natürlich ist der Burger nicht zerschnitten, wenn man ihn alleine bestellt und isst. Angenehm, mollig, sehr mild. Ich persönlich bevorzuge die klassische Variante und wenn ich „beim Inder“ bin, käme ich nicht auf die Idee einen Burger zu bestellen. So fusioniert funktioniert mein Gehirn irgendwie noch nicht. Die Buns sind hausgemacht, der Cole Slaw war mit etwas zu üppig, die Masala – Süßkartoffelfries waren hervorragend. Das Gericht kostet Euro 14,00 und ist ein Favorit bei den Gästen.

Butter Chicken Burger, Bild (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Butter Chicken Burger, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at

 

Und da waren noch die Biryani Tikka Sushi (Huhn, Avocado, Biryani Marsala um Euro 14,00). Auch wenn die Soja Sauce hausgemacht ist, das Gericht ging in Richtung teigig und trocken.

 

Die Currys im In-Dish

 

Eines der vielen Currys im In-Dish, die vegetarische Variante fiel besonders mild aus, Bild (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Eines der vielen Currys im In-Dish, die vegetarische Variante fiel besonders mild aus, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at

Ja, das habe ich alles gegessen oder sagen wir besser verkostet. (Die Teller wurden aufgeteilt.) Doch zu diesem Zeitpunkt des Abends waren wir alle schon gut gesättigt, auch weil das Dargebotene gut schmeckte und man dann und wann dann doch wider besseres Wissen nochmals zugriff. Die Currys waren allesamt sehr solide und werden mit Reis oder Naan serviert. Und ich sage es nochmals: Wem es zu wenig scharf ist, dem steht ausreichend Ghost Sauce zur Verfügung. Natürlich kocht man Curry oft selbst zuhause, aber wer hat schon seine ganz persönliche, hauseigene Gewürzmischung? Ich zitiere aus der Karte:

  • Silky Butter Chicken, Euro 16,00: Zarte Hühnerbruststückchen aus dem Tandoor in cremig-feiner „Makhani”-Sauce
  • Lamb Bhuna, Euro 18,00: Saftiges Lammfleisch in herzhaftem Tomaten-Zwiebel-Curry
  • Kalb Vindaloo, Euro 16,00: Saftiges Kalbfleisch, Kartoffeln, serviert in  FEURIGER Vindaloo Sauce
  • Palak Kofta, Euro 16,00: Rindfleischbällchen mit Mohnsamen und Kichererbsen, serviert in Spinat-Curry-Sauce
  • C.T.M. (Chicken Tikka Masala), Euro 16,00: Zarte Hühnerbruststückchen aus dem Tandoor in In-Dish-Tomatencurry
  • Machi Masala, Euro 1700: Mit In-Dish Gewürzmischung marinierter Viktoriabarsch in Ajowan-Ingwer-Sauce

Die Desserts – ich hatte sie alle!

 

Die süße Calzone, Bild (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Die süße Calzone, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at

Gaijri Panna Cotta, Bild (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Gaijri Panna Cotta, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at

Rose Petal Chai Tiramisu, Bild (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Rose Petal Chai Tiramisu, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at

Gulab Jamun Cheesecake, Bild (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Gulab Jamun Cheesecake, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at

 

Bei den ambinionierten Desserts zeigen sich die Einflüsse anderer Küchen wieder deutlicher. Sie gelingen durchaus charmant, ein wenig zu schwer nach einem ausgiebigen Mahl. Am kreativsten fand ich die Calzone, die am Tisch auch am beliebtesten war. Mein Favorit war der Cheesecake, vielleicht auch wegen meines großen Cheesecake Tests damals. Sehr guter Kaffee!

Fazit: Wer in Sachen Restaurant endlich wieder etwas wirklich Neues erleben will, wird am sympathischen In-Dish seine Freude haben. Dass man sich hier wohl fühlt, ist auch dem überdurchschnittlich freundlichen Service zu verdanken. Das Lokal funktioniert sowohl gut für ein Date, als auch für größere Runden. Und wenn man Geburtstag hat, bekommt man zur Sprühkerze auch ein Ständchen von der halben Mannschaft gesungen!

 

In-Dish, ein Teil der Küchenbrigade und Servicemannschaft, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at

 

 

 

In – Dish

Schwarzenbergstraße 8, 1010 Wien
Tel.: +43 1 94 12 801
www.in-dish.at

Öffnungszeiten: Mo bis Fr 11.30 – 14.00 Uhr und 17.00 – 22.00 Uhr, Sa 17.00 – 22.00 Uhr
Nichtraucherlokal, Take Away; der Gastgarten ist bereits genehmigt.
Geschäftsführung: Sifian Ahmed Ahwan

Keker Tipp: Brunch am Samstag von 10.00 – 14.30 Uhr und Mittagsmenü um Euro 9,90 wochentags von 11.00 – 14.30 Uhr

 

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