die Schank im Gasthaus WolfEs gibt Köche, denen man folgt wie die Kinder dem Rattenfänger vom Hameln.
Eigentlich ist einem eher egal, wo der Gaumenschmeichler werkt, aber wenn es sein stilechtes Gasthaus ist, dann freut sich das Auge und das Gemüt mit.

So ein Koch ist Jürgen Wolf: wir folgten ihm vom Horvath ins Wild und dann ins (eigene) Wolf in der Burggasse.
Seit Dezember 2011 gibt es wieder ein Gasthaus Wolf, diesmal in der Rienößlgasse 17 im 4. Bezirk.
Sehr erfreulich!

In einer nicht so wahnsinnig attraktiven Ecke des 4. Bezirks befindet sich nun also ein Kleinod der Wiener Gastlichkeit:
Eckeingang, schlichter Schankraum mit schöner alter Kühlung, in dunklem Grün gehaltene Holzvertäfelungen an den Wänden, große Tische aus Resopal im Schankraum mit passenenden Stühlen (übernommen vom Pontoni II, wer sich noch erinnert…). Angrenzend der Speisesaal oder eher Raum, der wiederum einladend, weiß eingedeckt, nicht zu groß, die Nichtraucher freuen sich. Wir nehmen wunderbar unaufdringlich und freundlich betreut bei der Schank im Raucherbereich Platz.
(Bei der zweiflügelige Schwingtür vom Schankraum zum Speisesaal bleibt oft ein Flügel offen, aber der Schankraum ist wegen der Höhe des Raumes und/oder der guten Lüftung nicht verraucht, so dürfte dieser Umstand wohl kaum jemand stören.)

der Schankraum im Gasthaus Wolfdas Team vom WolfHauptgerichte und Desserts im Gasthaus Wolfbraucht es auch, das "Häusl" im Wolf

 

 

 

 

 

Das Essen kommt aus Wien und schaut nach Italien hinüber, aber nur ganz schüchtern und gekonnt: der geschmorte Oktopus auf eingelegtem Fenchel war genau richtig und dabei mag ich Oktopus und Fenchel gar nicht so gern. Als Ausgleich folgte ein Wadlgulasch: ja, Rindviecher haben auch Wadeln und die sind in diesem Fall zart und gschmackig.
Sehr gut auch das Kalbsrahmbeuschel mit Serviettenknödel und die Erdäpfel-Blunzen mit warmem Krautsalat meines Essgefährten kegg; das Beef Tartare war schon aufgegessen, was ebenso schade wie vielversprechend ist. Solid gekocht, gewürzt mit Mut und Kreativität, die Karte wechselt täglich, damit’s nicht fad wird.

Als Hauptgericht gibt es immer das Schnitzerl und ein gekochtes Stück von Rind, gekonnte Neuinterpretationen von Innereien, Zander, Wildschweinragout, Schweinsbraten und ein vegetarisches Gericht, diesmal Bärlauch-Erdäfpelroulade.
Wer dann noch kann, genießt einen Apfelstrudel, Topfenknödel, Himbeertiramisu,…der Kaffee war köstlich, die Preis für’s Essen in Ordnung, weil’s schmeckt und die Portionen passen.

Die Weinkarte ist ein bisschen seltsam, denn von den vertretenen hervorragenden Österreichischen Winzern gibt es nicht immer unbedingt deren beste Weine, was aber nicht heißt, dass man nicht Wunderbares finden kann. Der Gemischte Satz zum Beispiel ist hervorragend. Auch scheint uns der eine oder andere Flaschenpreis ein wenig überzogen.
Aber zum Glück gibt es ja auch noch offenes Schremser Bier und ausgewählte Flaschenbiere!

Geschmorter Oktopus mit eingelegtem Fenchel, Euro 12,80 gebratene Erdäpfel-Blunznradeln mit warmem Krautsalat, Euro 8,80Kalbsrahmbeuschel mit Serviettenknödel, Euro 9,80ein kleines Wadlgulasch, Euro 6,20

 

 

 

 

 

Hier wird jeder wohlig satt, zu zweit, mit ein paar Freunden, ein gepflegtes Bier und ein kleines Gulasch oder einfach Vorspeis, Hauptspeis, Nachspeis. Mahlzeit!
Gut, dass der Wolf wieder kocht.

 

Gasthaus Wolf

Rienößlgasse 17, Ecke Große Neugasse 20, 1040 Wien
Tel.: nur 16.00 bis 18.00 Uhr  unter 01 / 58 11 544
Reservierung: tisch@gasthauswolf.at
E-mail: offive@gasthauswolf.at
website: www.gasthauswolf.at

Öffnungszeiten: Mo bis Sa 17.00 – 1.00 Uhr, Küche von 18.00 – 22.00 Uhr
Bezahlung in bar oder mit Bankomatkarte möglich.

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