Le Troquet, copyright: Andrea PicklSchon wieder. Frankreich in der Wienerstadt.
Aber diesmal richtig!
Le Troquet heißt „Beisl“, es ist das einzige seiner Art hier- und einzigartig.
Und ich bin sowas von heilfroh, dass es nicht bei mir zu Hause um die Ecke ist.
Denn sonst wäre ich wohl absolut jeden Abend hier und nicht nur oft.

Und damit bin ich wohl nicht allein, denn es gibt da eine gar nicht kleine Anzahl von Stammgästen, die auch jedes Mal da waren bei meinen bisher vier Besuchen. Abgesehen von anderen spannenden, kurzweiligen, hübschen Menschen in oft großer Zahl.

Warum das so ist?

Die Chefs sind Franzosen, einer Gastronom, einer Musiker (bei Plexus Solaire, siehe den keken Artikel vom 27.2.2012), die Gäste und das bezaubernde Personal auch, oder sie sind zumindest frankophil. Oder einfach nur genusssüchtig wie ich.

Der Wein kommt aus Frankreich, zum Muskateller sagt man also Muscat, er ist gut, so wie auch der Hauswein und wohlfeil: das Achterl kostet 1,80 Euro. Das Bier gibt’s natürlich offen, das Pistlinger Märzen kostet 2,80 Euro für 0,33l zum Beispiel.

Das Essen ist französisch, das stehen Quiches für 6,30 Euro auf der Karte, Croques um 5,20 Euro und täglich wechselnde Bistrogerichte. Das „teuerste“ Gericht, Kalbfleisch mit Oliven-Tomatensauce und Reis gab’s beim letzten Besuch für 7,90 Euro. Wegen des Essens allein kommt wohl keiner hierher, die Quiche ist ein wenig zu luftig für mich, die Croques hab eine Idee zu viel Käse drauf, alles schmeckt aber ganz ordentlich. Und es ist großartig, dass es Essen gibt, denn wenn man ‚mal hier ist im Le Troquet, geht man nicht so schnell wieder weg und bisweilen kommt man im Laufe einer Nacht sogar zwei Mal her.

Die Musik ist immer lässig, oft französisch und manchmal legt jemand auf.
Das Lokal ist klein, wahnwitzig verraucht, hat Patina obwohl es erst am 16.9.2011 offiziell eröffnet hat, der Boden ist aus schwarzem Bitumen, die Lampen über der Bar von reduzierter, retrochicer Schönheit, ein Klavier steht da, die Bistrotische sind „wunderschön verschrammt“ wie der Falter meint, die Stühle großteils verschieden wie es in Berlin gerade gehypt wird und abends ist es immer voll; untertags findet man leichter Platz und vielleicht wird es auch diesen Sommer wieder einen Schanigarten geben.

Warum verfällt man diesem Lokal also?
Weil es ein Mikrokosmos ist, weil es so tut als wäre es immer schon da gewesen, weil es unprätentiös ist, ehrlich und rar.

Le Troquet, copyright: Andrea PicklHängelampen im Le Troquet, copyright: Andrea PicklDie Speisekarten im Le Troquet, copyright: Andrea PicklLe Troquet, copyright: Andrea Pickl

 

 

 

 

 

 

Le Troquet

Kirchengasse 18, 1070 Wien
Tel.: 01 / 522 06 81
website: www.letroquet.at
e-mail: bonjour@letroquet.at

Öffnungszeiten: Mo bis Sa 11.00 bis 2.30 Uhr, So 17.00 – 1.00 Uhr, Fei 17.00 – 2.30 Uhr
Schanigarten (bis 23.00 Uhr geöffnet)

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