UPDATE März 2017

Schade, die Liebe war nicht von Dauer. Man hat Konkurs angemeldet …

Dass Essen glücklich macht, haben pia und ich schon mehrfach erfreut feststellen dürfen. Und wie das mit der Liebe ist, verraten wir jetzt auch.

 

Die Liebe ist …

… seit 12.11.2015 das Restaurant der Marktwirtschaft in der Siebensterngasse 21 im 7. Bezirk.
Was es mit der Marktwirtschaft und dem internationalen und bei uns neuen Trend der Indoor-Food-Market auf sich hat, wurde bereits von unseren keken Marktexpertin erforscht und kann hier nachgelesen werden.

Wir ließen also den ganzen Markt links liegen und beäugten die Bar: sehr einladend. Hubert Peter (vormals Kussmaul, 2014 Rookie-Bartender des Jahres im Falstaff) ist hier am Werk. Es wird nichts zugekauft: Säfte, Limonaden, Tonics, alles hausgemacht. Natural Wines und Craft Biere gibt’s auch, eh klar. Die Cocktails sind extra klein, damit man möglichst viele kosten kann ohne vom Hocker zu kippen. „Petit Pours“ heißt das dann: eine wirklich neue Idee. Dass der Barbetrieb sonst in Wien „verstaubt“ ist, wie Peter Hubert meint, stimmt allerdings so ganz und gar nicht: Ich sage nur The Sign, Miranda, Kleinod, Botanical Garden, …

Die Liebe, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Die Liebe, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Wir nehmen Platz: Eckbank, helles Holz, schwarze Tischplatte, ein bewährtes, gewohntes Konzept. Viel Licht. Der Blick auf die Grünfläche lässt tatsächlich jetzt schon Vorfreude aufkommen auf den Frühling, auf das Draussensitzen. Die Wandmalerei hat Witz und transportiert das Lokalmotto „herzhaft & süffig“, aber die kleinen Holzregale mit den bunten Gefäßen lassen uns irgendwie an einen Kindergarten denken. Apropos Kinder: Wenn man hier keines dabei hat, ist man definitiv ein Außenseiter. Vielleicht borgen wir uns für das nächste Mal eines aus …

Die Liebe: Ham and Eggs mit Baked Beans; Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Die Liebe: Ham and Eggs mit Baked Beans; Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Die Liebe ist manchmal nur eine Liebelei.

Die Küchenlinie von Alfred Schoch (vormals Chefkoch im Edvard, Hotel Kempinski) ist kreativ und ambitioniert: Tapas zum Teilen, nach drei bis vier Tellern soll man satt sein. Drei bis vier Teller braucht man auch, denn die Portionen sind klein. Das Konzept funktioniert für uns im punks (pro Teller einheitlich Euro 4,50; die Karte wechselt täglich) hervorragend. Im Restaurant Liebe zahlt man pro Portion Tapas Euro 5,00 bis Euro 8,00, also im Schnitt Euro 6,25 (fixe Speisekarte, die Mittagsmenüs wechseln täglich).

Was hätte ich damals, als meine Kinder noch klein waren, darum gegeben, so ein Restaurant besuchen zu können, wo fast nur bio, regional und saisonal gekocht wird, und wo ich dann auch noch gleich die besten Biolebensmittel im angeschlossenen „Riesenfeinkostladen“ einkaufen kann?
Im kulinarischen Ganztageskonzept hier hat man den Anspruch leistbar zu sein. Damals allerdings hätte ich mir das sicher nicht leisten können.

Was isst man in der Liebe?

Vieles aus dem Pflanzenreich, aber nicht nur und das allesvon früh bis spät.
Frühstück gibt es wochentags von 9.00 bis 11.30 Uhr, am Wochenende bis 16.00 Uhr. Mittagstisch ist von 12.00 bis 14.30 Uhr und die Abendkarte gilt von Dienstag bis Samstag von 17.00 bis 22.00 Uhr. Ja richtig, am Montag gibt’s nichts, das ist nämlich geschlossen.

Die Liebe: links Dosa mit Curry, rechts Eggs Benedict, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Die Liebe: links Dosa mit Curry, rechts Eggs Benedict, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Mittags klingt zum Beispiel relativ konventionell und vertraut, was ich schlau finde:

  • Kokos-Süßkartoffel-Suppe € 3,50
  • Bohnencasoulet mit Tofu € 9,50
  • Gulasch mit Spätzle € 10,50
  • Rindssuppe mit Kräuterfritatten € 3,50
  • Käsespätzle mit Salat € 9,50
  • Lammragout mit Polenta € 10,50
  • Gemüselasagne mit Salat  € 9,50

    Tapas mit Liebe, Foto (c) Claudia Busser - kekinwien.at

    Tapas mit Liebe, Foto (c) Claudia Busser – kekinwien.at

Ich muss es sagen: Liebe geht sehr wohl durch den Magen.

Wir hatten Bacon & Eggs mit Bohnen, Eggs Benedict und Dosa. Alles sehr gut, das Gemüsecurry sogar wunderbar – davon hätte ich gern mehr gehabt.
Der Kaffee ist von Fürth und wird auch gekonnt zubereitet. Wer nicht genug bekommen kann, nimmt noch einen von Kaffee Mik bei der Marktwirtschaft oder vergleicht. Von der Hauslimonade „Nächstenliebe“, einer Kreation aus Apfel, Kürbis und Tamarinde, geht eine Euro an die Flüchtlingshilfe Train of Hope . Doppelt gut.
Was es nicht braucht eigentlich, ist die Musik, da viele Gäste eine dichten Geräuschteppich erzeugen.

Fazit: In der Liebe wird mit Liebe gekocht und gemixt und sie darf ruhig noch etwas wachsen.

Die Liebe, Foto (c) Die Liebe auf fb

Die Liebe, Foto (c) Die Liebe auf fb

Die Liebe in der Marktwirtschaft
Siebensterngasse 21, 1070 Wien
Tel.: +43 676 668 19 69
web: www.dieliebe.wien

Öffnungszeiten:  Di bis Sa 9.00 – 24.00 und So 9.00 – 18.00 Uhr
Küche: Di bis Sa 9.00 – 14.30 Uhr und 17.00 – 22.00 Uhr
Kindersessel, Wickeltisch, Bankomat, Nichtraucherlokal, demnächst Innenhofgarten
Beitragsbild: (c) Klaus Vyhnalek

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