Christian Petz kocht nun im eigenen Haus: Petz im Gußhaus - kekinwien.at

UPDATE Mai 2018: Petz im Gusshaus ist in die Zahlungsunfähigkeit geschlittert.

Christian Petz hat am 15.1.2015 mit Petz im Gußhaus sein eigenes Wirtshaus eröffnet und war gleich am ersten Tag „bummvoll“. Kein Wunder, aber wunderbar.

Einer der Vorteile eines persönlichen Blogs ist, dass man total subjektiv sein kann. Also: Christian Petz ist der beste Koch. Überhaupt.
Wie habe ich nur so lange ohne sein Essen überleben können? (Das Kochbuch war mir nur eine höchst unzulängliche Hilfe, was natürlich an mir liegt.)

Pia und ich waren voll der Vorfreude.
Die Gußhausstraße ist nicht gerade für ihren Charme bekannt, aber wenn man das Wirtshaus erst einmal betreten hat, ist das in der Sekunde vergessen. Dunkler Holzboden, klassisch alte Schank rechts (mit Erdnussautomat), Stammtisch und Raucherstüberl für etwa zwölf Personen links, dann gleich der große Gastraum. Alles da, was ein modernes Wirtshaus mit Tradition braucht.

Über dem Stammtisch hängen Plakate der Wiener Festwochen an der Wand: Herz und Hirn sind darauf abgebildet. Passt zur Küche hier, in jeder Hinsicht.
Im Grunde ist es ja völlig egal, was man wählt. Es ist immer spannend, glücklich machend und ich frage mich jedes Mal: Soll ich das Gleiche einfach noch einmal bestellen und essen? (Schwierig, weil die Portionen sind nicht klein und der Platz im Magen begrenzt, wenn nicht räumlich, dann zumindest zeitlich. Aber nächstes Mal mache ich’s einfach …)

die Schank im Gußhaus

die große Gaststube (für Nichtraucher)

Wir hatten das Mittagsmenü (Euro 17,00, zwei Gänge), das beste Beef Tartar der Stadt (mit knusprigem Schwartel um Euro 12,00) und die unglaublich flaumigen Topfenknödel mit Ingwerquitten (Euro 11,00). Im Anschluss findest du eine Aufstellung von Gerichten, die in der ersten Tagen auf der Speisekarte standen. Vorsicht, Lesen kann den Speichelfluss extrem anregen!

Die Weinkarte umfast über 130 nennenswerte Positionen vorwiegend aus Österreich. Wir kamen am Samstag zu Mittag nicht über den Crémant als Apéritif  hinaus offen gestanden, aber Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Und der rote Williams, der von den berufenen Herren am Nebentisch mit dem Wirt diskutiert wurde: „Von dem habe ich nur eine einzige Flasche. Ich hab‘ selber nicht amal eine zweite kaufen dürfen. Den derfds ned trinken!“, ist beim nächsten Mal ja hoffentlich auch noch da.
Das einzige, was ich nicht mag, sind die Mineralwasserbecher (von Vöslauer), aber von nichts kommt nichts … ach ja, und über den Brotkorb reden wir später. Irgendwann.

Fazit: „Wie bei Mutter. Echt sensationell!“ Dem Urteil der Gourmets am Nebentisch ist nichts hinzuzufügen.
Keker Tipp: unbedingt reservieren !

Beef Tartar: nirgends schmeckt es so gut. Die Schwarteln waren tatsächlich knusprig und die Aromen harmonierten überraschend gut.

Meine Topfenknödel sind auch nicht von schlechten Eltern, aber da muss ich mich weit hinten anstellen. Die Quitten dazu schmecken pfiffig, der Ingwer bleibt dezent im Hintergrund - ausgewogen.


Petz im Gußhaus

Gußhausstraße 23, 1040 Wien
Tel.: 01 / 504 47 50
Reservierung: reservierung@gusshaus.at
web: www.gusshaus.at

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag, 11.30 bis 24.00 Uhr, Küche bis 22.00 Uhr
Stammtisch im Schankraum, Raucherstüberl (12 Personen), Gastraum für etwa 24 nicht rauchende Personen, Extrazimmer im Keller für 30 Personen (mietbar, Wein vor Ort in gemauerten Regalen; Stoppelgeld Euro 15,00 für mitgebrachten Wein)
Drei Gänge gibt es um Euro 38,00, vier um 48,00 und fünf um 58,00 -. Das kennt man von den glorreichen Zeiten im Badeschiff. Mittags ist das Menü um Euro 17,00 für zwei Gänge zu haben, für drei Gänge zahlt man Euro 23,00.

Küche: Christian Petz und  Heidi Neuländtner

Man kochte zum Beispiel folgendes dieser Tage:

Romanasalat mit Nordseecrevetten, Thousand-Islanddressing (im Mittagsmenü)

Geschnetzeltes Kalbsfilet mit Champignons und Spätzle (Mittagsmenü)

Fritattensuppe um Euro 5,00

Milzagnolotti mit Salbeibutter um Euro 12,00 / 17,00

Kalbsbeuscherl mit Knödel und Crabcake um Euro 12,00 die kleine, 17,00 die große Portion

Vitello Dorschato (Kalbfleisch, Dorschlebermayonnaise) mit Paprikagelee um 14,00 Euro

Saure Kümmelmuscheln mit Schnittlauch und Petersil um Euro 13,00 / 19,00

Spangferkelstelze als Krenfleisch mit Salzerdäpfeln um Euro 19,00

Gebratene Beiried mit Café de Parisbutter und Stangensellerie um Euro 28,00

Pfefferkarpfen mit Pak Choi und Mangoreis um Euro 14,00 / 21,00

Apfeltarte mit Karamellobers um Euro 9,00

2 Stück Marillenpalatschinken um Euro 6,00

 

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