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La Traviata in der Wiener Staatsoper

Ein Abend in der Wiener Staatsoper. Der Tod siegt über die Liebe.
Aber Musik heilt (fast) alle Wunden …

Als Kind habe ich zusammen mit meiner Großmutter unzählige Schwarzweißfilme geschaut. Es waren wohl Samstagnachmittage und Sommerferien – und der Beginn meiner Leidenschaft für das Kino. Ich erinnere mich deutlich daran wie Greta Garbo ihr Leben als Kameliendame aushauchte. Ich war fasziniert. Diese überirdisch schöne Frau, ihr zweifelhafter Ruf, die Tragödie ihrer „Schwindsucht“ – ich war zirka fünf Jahre alt. Und zutiefst erschüttet von so viel Liebe, Leidenschaft und vom Tod der Hauptfigur.
Würde es mir bei La Traviata in der Wiener Staatsoper heute ähnlich gehen?

 


La Traviata, Guiseppe Verdi

Auf der website der Wiener Staatsoper ist der Inhalt der Oper in vier Bildern (eine Pause) so beschrieben: „Die schöne Kurtisane Violetta Valéry lebt am Rande der bürgerlichen Gesellschaft: begehrt, aber auch verrufen. Der wahren Liebe hat sie abgeschworen – bis sie Alfredo trifft, der sie aus ganzem Herzen liebt. Doch die todkranke Violetta muss mit ihm brechen, um – durch seinen Vater gedrängt – den guten Ruf seiner Familie zu schützen. Verarmt, körperlich und seelisch gebrochen siecht sie dahin: die Rückkehr Alfredos und die Einsicht seines Vaters können sie nicht mehr retten …“

 

Vor der Vorstellung, 1. Bild von La Traviata in der Wiener Staatsoper, Bild (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Vor der Vorstellung, 1. Bild von La Traviata in der Wiener Staatsoper, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at

 

Von Aix-en-Provence nach Wien

Die Inszenierung ist 2011 zu uns übersiedelt und wurde am 16. September 2018 in neuer Besetzung wieder aufgenommen. Das Bühnenbild gereichte einem Dogma-Film zur Ehre, aber im Laufe des Abends gewöhnt man sich an diese letztlich angenehme Kargheit – was bei den Kostümen nicht gelingt.

Hassen KostümbildnerInnen Operndiven eigentlich insgeheim oder unbewusst? Man könnte es fast glauben. Aber auch daran gewöhnt man sich, denn dieser Violetta (Albina Shagimuratova) hört man gerne zu. Besonders ihre leisen Töne überzeugen und berühren. In der ab und an eher statisch wirkenden Inszenierung fallen das leidenschaftliche Spiel und auch die gesangliche Leistung ihres Liebsten Alfred (Pavol Breslik) positiv auf.

 

Nach der Pause, La Traviata, Bild (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Nach der Pause, La Traviata, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at

 

Fazit: Großer Jubel im vollen Haus inklusive standing ovations und die eine oder andere zerdrückte Träne.
„Schau’n Sie sich das an!“ (Karl Farkas)

 

Großer Schlussapplaus bei La Traviata in der Wiener Staatsoper, Bild (c) kekinwien.at

Großer Schlussapplaus bei La Traviata in der Wiener Staatsoper, Bild (c) kekinwien.at

 

La Traviata, Guiseppe Verdi

Wiener Staatsoper
Opernring 2, 1010 Wien
Tel.: +43 1 514 44-2250
web: www.wiener-staatsoper.at
Tickets: von Euro 16,00 bis Euro 235,00

Informationen zur aktuellen Inszenierung:
(Anmerkung: Die Bilder und das Video auf der website der Wiener Staatsoper geben zwar Bühne und Inszenierung, nicht aber die aktuelle Besetzung wieder!)

  • Dirigent: Evelino Pidò
  • Regie: Jean-François Sivadier
  • Bühne: Alexandre de Dardel
  • Kostüme: Virginie Gervaise
  • Maske: Cecile Kretschmar
  • Licht: Philippe Berthomé
  • Choreographie: Boris Nebyla
  • Regiemitarbeit: Veronique Timsit

Aktuelle Besetzung: 

  • Violetta Valéry: Albina Shagimuratova
  • Alfred Germont: Pavol Breslik
  • George Germont: Simon Keenlyside
  • Annina: Bongiwe Nakan
  • Flora: Szilvia Vörös
  • Gaston: Carlos Osuna
  • Baron Douphol: Gabriel Bermúdez
  • Marquis von Obigny: Alexandre Beuchat
  • Grenvil: Dan Paul Dimitrescu

Nächste Vorstellungen: 

20. und 23. September 2018, 29. Jänner 2019, 1. Februar und 4. Februar 2019

(Beitragsbild: nach der Vorstellung, La Traviata in der Wiener Staatsoper, Bild (c) Claudia Busser – kekinwien.at)
Anmerkung: Alle Bilder entstanden in den Pausen der Vorstellung!

 

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