Colin Crouchs Plädoyer für
soziale Gerechtigkeit

und

Roland Düringers Videotagebuch.

 

Anregungen zum Grübeln über die eigene Verantwortlichkeit – eine Auswahl:

Bei einer Veranstaltung in der Lehargasse 6 lud vergangenen Juni der Passagen Verlag in Kooperation mit der Akademie der bildenden Künste Wien zu einem Vortrag mit dem Thema: „Markt und Moral. Soziales Denken in neoliberalen Zeiten“.
Es handelte sich gleichzeitig um eine Buchvorstellung und Diskussion von drei Diskutanten. Der Verlagsleiter Peter Engelmann, Unterrichtsministerin Claudia Schmied und der Autor, der britische Soziologe und Politikwissenschaftler Colin Crouch sprachen über das Thema des Buches: soziale Gerechtigkeit, wie man sie fördern und das soziale Denken stärken kann, um sich anschließend Fragen aus dem Publikum zu stellen.

Akademie-Rektorin Eva Blimlinger forderte in ihren Eingangsworten, dass die Bildungsdebatte bitte nun endlich auch eine solche werden solle, und nicht nur immer über die ewig gleichen, wenngleich wichtigen Themen, wie die Studiengebühren diskutiert werde. Engelmann startete die Diskussion sehr kontroversiell, Schmied lenkte ein, Crouch blieb beständig hinweisend. Zum einen auf die Folgen des Neoliberalismus, der unsere Gesellschaft nachhaltig geprägt hat, zum anderen auf die ausgehöhlte Demokratie, als auch die immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich und die Unzufriedenheit der Bevölkerung. Darüber, dass die freie Markwirtschaft erstrebenswert ist, eine Marktgesellschaft allerdings keineswegs, herrschte Konsens.

„Ein Plädoyer für soziale Gerechtigkeit ist nicht eine Frage der Verteilung des Einkommens und der Güter, sondern auch eine der Macht, also eine Frage der Demokratie.„, so Colin Crouch.

Hier entlang zu: Colin Crouchs Buch

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Roland Düringer setzt sich in seinem Videotagebuch Gültige Stimme seit Ende 2012 mit vielen Themen auseinander. Zum Beispiel, wie man als Individuum möglichst unabhängig leben kann, sich selbst versorgend, fragt sich, was wahre Bedürfnisse und was Scheinbedürfnisse sind, stellt die dazu passende Lektüre vor, setzt sich mit der Frage der Macht der Massenmedien und der vergleichsweise geringen Reichweite des Internets auseinander, und widmet sich mit anderen der „Bio-Lüge“, etc., etc.

Als Verfolger der Videobeiträge nimmt man Teil an seinem als Selbstversuch gestarteten Rückzug aus den Systemen, der nun zu einer Lebenshaltung gewordenen ist. Dabei erzählt der Kabarettist mehr als Privatmann in gewohnt unterhaltsamer, unvermittelter und – wie wir finden – mutiger Manier von seinen Erfahrungen und Gedanken. Die Teilhabe an seiner Veränderung und den Dingen, die ihn bewegen, werden kontroversiell verfolgt. Manch eingeschworene Fans stören sich an seiner Entwicklung, andere finden sie überaus spannend, zeitgemäß und erfrischend.

Uns gefällt’s, Düringer in seinem Garten, auf Bahnhöfen, in seiner Hütte und anderswo erzählend zu sehen, ihm beim Sinnieren über die Zeit und dem Ausprobieren unterschiedlichster Projekte, die sein Leben einfacher und unabhängiger machen sollen, begleiten zu dürfen.

Hier entang zu: Düringers Website

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In der Juli-Vogue sprachen Neurowissenschaftlerin Tania Singer und Künstler Olafur Elliason über Mit-Gefühl, ein sehr spannendes Interview. Darin T. Singer: „Wegen der Interdependenz der Dinge erzeugen wir durch unser Denken und Handeln Welt und müssen auch Verantwortung übernehmen für jeden Schritt. Ich kann nur mich verändern, aber nicht dich. Doch wenn ich mich verändere, veränderst auch du dich.“

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