Wo ist die Mitte der Welt?
Jetzt gerade im Kino!
Als der 17-jährige Phil (wunderbar: Louis Hofmann) aus dem Feriencamp nach Hause kommt, ist irgendwie alles anders. Die Stimmung zwischen seiner Mutter und seiner Zwillingsschwester ist auf dem Tiefpunkt angelangt, doch niemand will darüber sprechen. Er beschließt sich mit seiner besten Freundin abzulenken und die letzten Ferientage einfach zu genießen. Als dann die Schule wieder beginnt, kommt ein neuer Mitschüler namens Nicholas in die Klasse. Phil ist fasziniert und fühlt sich bald sehr zu Nicholas hingezogen …
Coming of Age kommt (fast) immer gut.
„Die Mitte der Welt“ ist die Verfilmung des 1998 erschienen gleichnamigen Romans von Andreas Steintäfel. Eine Coming of Age – Geschichte gepaart mit Romantik und Drama. Pubertät, erste Liebe, Geheimnisse, eine Familie der etwas anderen Art und Freundschaft: darum geht es in diesem Film.
Klingt nach einem Film nur für Youngsters? Gar nicht. „Erwachsenentauglichkeitstest“ eindeutig bestanden. Denn dieser Film ist mitunter auch ein Plädoyer gegen das Spießertum und für die Unkonventionalität. „Macht euer Ding, tut anderen nicht weh, aber lebt, wie es sich für euch richtig anfühlt. Gerade in einer Zeit, in der es so viel Normierung und Schubladendenken gibt, finde ich es ganz wichtig solche Filme zu haben.“ so Regisseur Jakob M. Erwa. (dbna.de)
Die „Generation Instagram“ wird erwachsen – in der Mitte der Welt
Einfühlsam, stimmig, in schönen poetischen Bildern wird das Erwachsenwerden von Phil erzählt. Das hat dann und wann fast etwas Märchen- bzw. Zauberhaftes. Traumsequenzen, Fotoinserts, Slowmotions – die Generation Instagram wird begeistert sein! Für mich hätte es manchmal ein bisschen weniger auch getan, aber das ist bekanntlich Geschmacksache.
„Solche Bilder hat man in den letzten Jahren nur vom kanadischen Regie-Wunderkind Xavier Dolan gesehen. Schön, dass nun auch der Grazer Regisseur Jakob M. Erwa in diese Kategorie aufsteigt. Schon sein Vorgänger-Film HomeSick war der Beleg, dass er mal Großes wird leisten können.“ Dieses Kompliment von Peter Beddies kann man nur unterstreichen.
„Ich wollte, dass der Film nicht stilistisch einheitlich ist, sondern dass er auf der einen Seite das authentisch Dokumentarische gibt und auf der anderen das opulent Übersteigerte.“ (Jakob M. Erwa in den Salzburger Nachrichten)
Auch der Cast überzeug! Allen voran Louis Hofmann als Phil. Bekannt aus Unter dem Sand gibt er den nachdenklichen, sensiblen Phil auf ganz brillante Weise.
Fazit: Die Mitte Welt. Ein Film für Jung und Alt!
Die Mitte der Welt
2016, AUT / BRD, 115min
Roman: Andreas Steinhöfel
Drehbuch: Jakob M. Erwa, Andreas Steinhöfel
Regie: Jakob M. Erwa
mit Louis Hofmann, Inka Friedrich, Sascha Alexander Gersak, Thomas Goritzki, Nina Proll, …
FSK 12 Jahre
Der Film läuft seit 11. November 2016 in unseren Kinos.
