the great gatsby

Schon lange hab ich dem Kinostart eines Blockbusters nicht mehr so entgegen gefiebert!

Groß sind die Fußstapfen, in die sich Leonardo DiCaprio da begibt. Noch heute schmelzen Generationen von Frauen dahin, wenn sie Jay Gatsby alias Robert Redford im weißen Anzug vor sich sehen.

Eines gleich vorab: Leo macht seine Sache richtig gut.
Und ich verstehe die harsche Kritik an der Neuverfilmung des Great Gatsby nicht wirklich, denn jedermann weiß doch, worauf er sich einlässt, wenn Baz Luhrmann draufsteht.

Über die Geschichte von F.Scott Fitzgerald braucht man nicht viele Worte zu verlieren, sie ist wohl hinlänglich bekannt.
Ein Mann, Jay Gatsby, dessen ganzes Leben, all sein Handeln, sein finanzieller und sozialer Aufstieg nur einem Zweck dient: er will, dass Daisy ihn liebt. Er will die Vergangenheit wiederholen.

Schriller, bunter, lauter, trifft es wohl am besten.
Vor allem die Partyszenen sind bombastisch und typisch Luhrmann.
Die Kostüme von Prada, der Schmuck von Tiffany, der Champagner von Moet, das Productplacement stimmt und man hat sich nicht lumpen lassen.

Trotzdem passiert etwas Komisches. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis ich in die Welt von Jay Gatsby eintauche, bis ich mich auf den Film einlassen kann. Dies liegt mitunter auch daran, dass Baz Luhrmann dem Erzähler Nick (nichtsdestotrotz ein sehr guter Tobey Maguire) mehr Platz in seiner Geschichte einräumt. Das Voice Over am Anfang nimmt für meine Begriffe ein wenig überhand.

Der Cast ist perfekt. Hervorzuheben sind Leonardo DiCaprio als geheimnisvoller Jay Gatsby, perfekt in Mimik und Gestik, außerdem Tobey Maguire als Erzähler Nick und Joel Edgerton, der den unsympathischen Ehemann Daisy’s,Tom Buchanan äußerst glaubhaft gibt.

Manchmal ist alles allerdings auch für einen Luhrmanfilm zu viel und so ersteht in kurzen Sequenzen wie zum Beispiel in den Autoszenen ein fast comic-hafter Gesamteindruck, 3D sei Dank.
Auch der Soundtrack passt, wenn man Jay Z mag. Besonders schön Beyonce’s ft. Andre 3000 Amy Winehouse Cover Back to black und Jack Black’s Love is Blindness.

Kurzum, vieles in diesem Film funktioniert, manches halt eben nicht.
Massenkompatibel ist The Great Gatsby allemal – wie der spontane Schlussapplaus bewies – und das muss ja nicht immer schlecht sein. Der Kinosaal war bis zum letzten Platz gefüllt.
Auch wenn der Filmindustrie nichts Besseres passieren kann, ist das etwas, was ich nicht unbedingt mag. Unweigerlich muss ich an einen Satz aus Bertoluccis Die Träumer denken, der sinngemäß Folgendes sagte: Ich muss im Kino immer weit vorne sitzen, damit die Bilder zuerst zu mir kommen und dann erst zu den anderen.

Für Fans von Baz Luhrman und Leonardo diCaprio ein Muss und für alle, die mit 140 kurzweiligen, bombastischen Minuten ihre Sehnsucht nach den Roaring Twenties stillen wollen.
Danach unbedingt ein Glas Champagner im Le Cru.

 

 

The Great Gatsby

2012, USA, 143min
Drehbuch: Baz Luhrmann, Craig Pearce, F. Scott Fitzgerald (Novel)
Regie: Baz Luhrmann
mit Leonardo DiCaprio, Carey Mulligan, Toby Maguire, …

Der Film hat dieses Jahr die Filmfestspiele von Cannes eröffnet und läuft im Moment in vielen Wiener Kinos!

 

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