Hai Alarm am Müggelsee hört sich an wie der Titel einer TV-Episode aus einer Kinderserie, ist ein Kinofilm für Erwachsene aus Deutschland und zeigt gottseidank nicht den dort typischen Humor.
Der Film ist lustig, aber mehr so wie Schlawiner: episodenhaft, mit wiederkehrenden Elementen von absurder Komik.
Man muss lachen, aber manchmal innerlich.
So wie über die Geschichten im Logbuch oder über Herr Lehmann, nur mit Stereotypen als Träger des Witzes.
Wie kommt man auf so einen Filmtitel?
Richtig, man sitzt an einem lauen Abend am Strand eines beliebten Badesees in Berlin und denkt sich, dass es wohl ziemlich komisch wäre, wenn da im Wasser ein Hai hauste. Wenn man dann noch Sven Regener und Leander Haußmann heißt, kommt ein witziges Drehbuch und ein ebensolcher Film heraus. Trotzdem, irgendwie wirkt alles wie ein privates Spaßprojekt, an dem der Kinobesucher teilhaben darf.
Wie der Berliner Stadtteil Friedrichshagen mit dem Hai im Müggelsee umgeht, was Kommunalpolitik und Städtemarketing dazu meinen, und auch wie der Hai in den See kam, ist auch schon die ganze Geschichte des Films.
Das Wiedersehen mit dem großartigen Henry Hübchen als Bürgermeister macht Spaß und wenn man mag, kann man feine Ironie in seiner Figur erkennen.
Oder man passt auf, in wie vielen Rollen Regener und Haußmann auftauchen – im wahrsten Sinn des Wortes.
Neben dem Who Is Who der Deutschen Schauspielkunst trifft man auch David Schalko, Florian Horwath und Michael Ostrowski.
Lieblingsszenen: alle mit Ostrowski und alle Gemeinderatssitzungen.
Zum Hirnaushängen. Sicher nicht jedermanns Humor.
Danach ist ein Besuch in der Strandbar Herrmann ideal oder beim Wakeboardlift.
Hai Alarm am Müggelsee
2013, Deutschland, 103 min
Drehbuch und Regie: Leander Haußmann, Sven Regener
mit Tom Schilling, Uwe-Dag Berlin, Benno Fürmann, Henry Hübchen, …
FSK 12 Jahre
Regener und Haußmann gründeten offensichtlich für dieses Projekt die Produktionsfirma Müggelseefilm und tragen im Film ausschließlich Brillen von Mykita.
