Enough Said, Filmplakat
Enough Said
ist eine charmante Indie Komödie über die Liebe im zweiten Anlauf.
Klassische Dramaturgie: girl meets boy, rosa wird dunkelgrau und am Ende alles wieder gut.
Wunderbare Besetzung: Julia Louis-Dreyfus und, in seiner vorletzten Rolle, James Gandolfini als Paar in progress.

Eva ist geschieden, mittleren Alters – ja, das sagt man so – und Alleinerzieherin.
Ihre Tochter Ellen wird demnächst auf’s College gehen. Im immer sonnigen Los Angeles verdient Eva seriös gutes Geld als private Masseurin. Dabei erträgt sie Mundgeruch, Sprechdurchfall und andere soziale Defizite ihrer KlientInnen mit Stoa.

Sie ist lebenslustig, patent, bodenständig, sympathisch und Single.
Auf einer Party lernt sie unter witzigen Umständen Albert kennen. Zarte Liebesbande entspinnen sich. Doch als gebranntes Kind bleibt Eva vorsichtig und beginnt durch einen kuriosen Zufall begünstigt ihre neue Liebe zu durchleuchten – und zu bezweifeln.

Ein charmantes Kammerspiel nimmt seinen Lauf.
Brillante Dialoge mit Herz und Hirn von der Qualität des frühen Woody Allen perlen nur so dahin. Die Charaktere sind glaubhaft, die Ausstattung authentisch, die Qualität des Schauspiels wunderbar: wie Eva mit ihrer besten Freundin Sarah skypt, wie die beiden ihre Zustände ventilieren, wird manche Frau als Konstante in ihrem eigenen Leben wiedererkennen.
Und in dem gleichen Tempo, wie Eva und Albert einander kennenlernen, verliebt man sich auch, in beide.
Wäre da nicht die böse, böse Bindungsangst: die Liebe im Zeitalter unbegrenzter Möglichkeiten ist eben nicht nur das reine Honigschlecken.

„Wryly charming, impeccably acted, and ultimately quite bittersweet, ‚Enough Said‘ is a grown-up movie in the best possible way.“ (rotten tomatoe)
Und der Beweis, dass man eine gute Geschichte durchaus in eineinhalb Stunden erzählen kann.

Für Bindungsphobiker, in den Wirrungen und Irrungen der Liebe Gestrandete, für Optimisten.
Danach ein Anruf … nur wer wagt, gewinnt!

 

Enough Said, Genug gesagt

2013, USA, 93 min
Buch und Regie: Nicole Holofcener
mit Julia Louis-Dreyfus (Eva), James Gandolfini (Albert), Catherine Keener (Marianne, Alberts Exfrau), Tracey Fairaway (Ellen, Evas Tochter), Tavi Gevinson (Chloe, Mariannes und Alberts Tochter), Toni Colette (Sarah, Evas beste Freundin), …
FSK 6 Jahre; vermutlich erst ab 10 Jahren interessant und dann eher für Kinder in der Patchworkhölle

Der Film läuft seit 29.12.2013 in den Wiener Kinos.
Genießt man ihn im Stadtkino im Künstlerhaus, kann man sich vorher die Ausstellung zu Shirley gönnen!

Ein inspirierendes Vergnügen für jede Stimmungslage.

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