Kann das funktionieren: ein Restaurant, in dem jeder Gast so viel bezahlt, wie ihm das Essen wert ist?
Quasi ‚all you can eat‘ trifft ‚Geiz ist geil‘.
So ein Lokal ist in drei Tagen Geschichte, oder?
Mitnichten!
Der Wiener Deewan kocht seit Mai 2005 für uns.
Und das auch noch sehr gut.
Die Speisekarte spielt alles von pakistanisch bis indisch, das heißt Fleischliebhaber kommen ebenso auf ihre Kosten wie Vegetarierer und sogar Veganer. Das entspricht auch dem Motto des Deewan: essen für alle.
Auf der sehenswerten, liebenswürdig gestalteten website des Lokals steht, dass man ‚ein möglichst andockbarer Ort sein will – andockbar für ein breites Spektrum an Personen‘.
Das Lokal ist klein und im Nu voll, man rückt zusammen, die Tische drehen sich schnell.
Im Sommer gibt es ein paar Plätze im Schanigarten auf dem Gehsteig.
Das Essen holt man sich selbst, Leitungswasser dazu gibt’s gratis. Getränke zu kaufen ist aber auch eine gute Idee.
Die Finanzbilanz ist tatsächlich auf der website offen gelegt – Transparenz gab es hier also schon, bevor sie in Mode kam.
Es kommen viele Studenten und Schüler her, aber auch Menschen wie wir eben.
Weil es sehr gut schmeckt.
Weil das Ambiente kreativ und witzig ist.
Und, weil es einem den Glauben an die Menschheit wieder ein wenig zusammenzimmert, dass das Konzept ‚pay as you wish‘ schon fast zehn Jahre lang funktioniert.
Der Wiener Deewan
Liechtensteinstraße 10, 1090 Wien
Tel.: 01 / 925 11 85
E-mail: d1@deewan.at
web: www.deewan.at
Öffnungszeiten: Mo bis Sa 11.00 – 23.00 Uhr
Nichtraucherlokal
Achtung: noch bis zum 19.8. 2014 Sommerpause! Verdient, verdient.