Essen. Trinken. Roberto, American Bar

Roberto. American Bar. Bauernmarkt 11-13, 1010 Wien„Das wird meine neue Lieblingsbar!“, meinte meine Begleitung euphorisch.
Man darf es ihr glauben, war sie doch in den ersten drei Tagen seit der Eröffnung am 23.1.2014 gleich zwei Mal bei Roberto.

Die Gründe?
Das Ambiente ist klassisch schön:
schwarzes Holz; eine kommunikativ geschwungene Theke; vier größere Tischen in von schweren Vorhängen umrahmten Nischen, die als Chambre séparée durchgingen – eine grandiose Idee; Wandlampen für schmeichelhaft weiches Licht; ein spektakulärer Luster im Zentrum des Raumes; pompöse Details wie die Blumendekoration oder die goldene, dänische Kaffeemaschine.

Es ist so, als wäre das Roberto immer schon da gewesen, nur besser.

Der Chef ist in der Szene als ehemaliger Barchef der Loos Bar gut verankert.
Roberto Pavlovic, 38, weiß, was Barflies wünschen.
Er hält seine Bar täglich von 16.00 – 4.00 Uhr offen. Danke!
Jetzt muss ich nie wieder nachdenken, wo ich noch hingehen kann.
Sein Service ist unprätentiös, kompetent, angenehm liebenswürdig.

Der Rest der Mannschaft darf noch ein bisschen üben: wenn sich der Blick selten von der Arbeitsfläche hebt und die Cocktailproduktion die Aufmerksamkeit zu 100 Prozent beansprucht, dann ist das auch schlecht für’s Geschäft. Auch wird man in Zukunft den sicheren Platz hinter der Bartheke für das Service an den Tischen wohl öfter verlassen.

Das allerdings ist eine echte Herausforderung!
Denn bei meinen Besuch an Tag 3 des Bestehens war die Bar gegen 22.00 Uhr bereits dicht gefüllt mit vielen Menschen in Feierlaune. Insgesamt waren das etwa 60 Besucher, aber, Hand auf’s Herz, wann ist ein Lokal wirklich voll?
Interessant, dass es eine große Fraktion von Gästen in den Vierzigern gibt, aber auch die Zwanziger ziehen stark nach: Cocktails sind wieder en vogue.

Die Karte wird dem Anspruch einer American Bar gerecht, das Heineken gibt es offen, der Champagner Perrier-Jouët (Euro 10,00) ist wunderbar trocken.
Trinken passiert hier selbstverständlich, vordergründig scheint es mehr um’s Feiern, Flirten, Plaudern zu gehen.
Die Drinks sind solide bis ausgezeichnet.
Ein Platz an der Bar ermöglicht erfreuliche Ausblicke auf deren Produktion.

Wer über Spirituosen sinnieren will oder das überaus Seltene sucht, ist zum Beispiel im Dino’s, dem Paradies für Mixologen, noch glücklicher.
Trotzdem zahlt es sich aus, das einzige Special der Karte, den Bobe’s Special (um wohlfeile Euro 8,80) zu probieren:
Gin und Ananas, insgesamt nicht zu süß und sehr süffig.
Die Glaskultur passt auch, die Musik ist ein Mal nicht Jazz oder Swing und fügt sich harmonisch in ein angenehmes Ganzes.

Eigentlich könnte ich heute wieder ins Roberto schauen …

 

Rote Rosen und Champagner: es möge uns nie schlechter gehen!Bobe's SpecialRoberto. American Bar

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Roberto American Bar

Bauernmarkt 11-13, 1010 Wien
Reservierung: 0676 / 94 29 001

Öffnungszeiten: täglich ab 14.00 Uhr, 365 Tage im Jahr
16.00 – 18.00 Uhr: Aperitivo nach Mailänder Vorbild, gratis Snacks
16.00 – 20.00 Uhr: Champagner-Time

Raucherlokal, chicer Schanigarten bis 24.00 Uhr geöffnet
Achtung: möglicherweise ist immer noch keine Bezahlung mit Kreditkarten möglich, aber das Gerät ist schon unterwegs
keker Tipp: früh hingehen, lang dort bleiben!

ein meisterwerk

Dein Kommentar

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8 comments

  1. club

    Falls man trotz alledem ab und an eine andere Bar besuchen mag:
    coole app zum Finden: http://www.m4b.at/
    Fabulous Cocktails ist ein praktischer App Bar-Guide am Smartphone.

    Cheers!

  2. claudia

    upgrade von vier auf fünf sterne:

    roberto pavlovic ist, unterstütztvon seinem team, momentan einfach der beste gastgeber in der stadt !

  3. Pingback: Kino. American Hustle « kek in wien

  4. Stevy

    Vielleicht eine andere Bar?
    Eine Vorschlag des Barkeepers und -besitzers Roberto der erst kürzlich am Wiener Bauernmarkt eröffneten American Bar „Roberto“. Aber schön der Reihe nach:
    Wo treffen wir uns? Da gibt es eine neue Bar in Wien, Roberto. Am Bauernmarkt im Ersten. 16.30 Uhr?, Ok.! Beim Betreten: Zigarren-Rauchschwaden. Könnt ihr die Lüftung etwas aufdrehen? Ist bereits voll aufgedreht! Aber es ist so verraucht…! Vielleicht eine andere Bar? Eine Empfehlung die ich gerne annehme und hiermit auch gerne weitergebe. Sagenhaft!

  5. club

    Hi Stevy,

    mit der Lüftung gibt es tatsächlich immer noch ein Problem, an dem seit der Eröffnung fieberhaft gearbeitet wird.
    Deswegen wird die Eingangstür in regelmäßigen Abständen zum Lüften geöffnet.

    Eine American Bar ist per definitionem ein Ort, an dem Alkohol in vielerlei Varianten, Zigaretten und Zigarren konsumiert werden können.
    Das macht sie zu einem der wenigen verbliebenen Plätze in Wien, an denen Zigarrrenraucher ohne Restriktionen ihrem Laster / Genuß nachgehen können.

    Beides zur Zeit unabänderliche Parameter.
    Und so kann man den Hinweis „Vielleicht eine andere Bar?“ auch verstehen …

    Du könntest als Alternative zum Beispiel die relativ neue Bar des Tian versuchen: http://www.tian-vienna.com/

    keke Grüße aus der Redaktion

  6. Andreas

    Innen ist die Bar sehr schön und geschmackvoll eingerichtet und von der Größe her meiner Meinung genau richtig. Die Drinks sind durchschnittlich bis ganz ausgezeichnet (old fashioned!). Die Freundlichkeit des Personals lässt aber zu wünschen übrig; man bekommt den Eindruck, dass Bestellungen für die Barmen nervig sind ….

    • club

      Hallo Andreas,

      das tut uns leid, dass das Service nicht entsprochen hat.
      Vielen Dank für deinen Kommentar.
      Wir haben deine Eindrücke an den Inhaber weitergeleitet.

      Manchmal hat manch einer einen schlechten Tag und in einer langen, stressigen Nacht, kommt vielleicht der Mensch hinter dem Profi hervor …
      Es zahlt sich aus, der Bar Roberto eine zweite Chance zu geben, denke ich.

      Keke Grüße,
      Claudia
      Co-Herausgeberin

  7. club

    Im neuen Tafelspitz wird das Roberto auf Anhieb mit 82 (!) Punkten in der Kategorie „Szene“ auf Platz 7 gereiht.
    Congrats!

    Im Moment ist es wohl schlau, wenn man möglichst bald – am besten zum Aperitivo – hingeht, denn je später der Abend, umso voller. Da kann es schon vorkommen, dass man nicht ‚mal mehr ‚reinkommt …
    Ich spreche aus Erfahrung!

    Und noch etwas: der Whiskey Sour ist famos hier.

    Cheers,
    Claudia

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